Grafschaft Glatz > Humor und Mundart > Archiv der Gedichte unserer Leser

Die Mundart der Grafschaft Glatz (Schlesien)

Gedichte und Verse unserer Leser
in Grafschafter Mundart und Hochdeutsch

 

Wir veröffentlichen hier Verse in der Mundart der Grafschaft Glatz, die uns von unseren Lesern zur Veröffentlichung eingesandt wurden.
Wenn Ihre Gedichte ebenfalls hier erscheinen sollen, senden Sie bitte eine Nachricht per Kontakt-Formular ein.


 

Hiewa oan diewa

Der Schreter Färschter sprecht amool
zum Pfarrherrn vu der „Langa Brecke“
„doas Holzgestahle jede Noacht
doas werd mir etze doch zu decke!
Asuu wie etz wuur noach kei Joahr
der königliche Forscht beschessa,
nu juh, Herr Pfarr, Sie wann doch woll
a beßla aus der Bechte wessa“.

Do sprecht der Pfarr, oach denka s' oak
Sie ärrn sich do, awing, mei Liewer,
es giehn sehr viel off Kroastoadt
zum bihmscha Pfarr zur Bechte niewer.
Ei meiner Kerche loon se bloos
a klaines Beßla Reisich hiewa
's schiene, starke Kleppelholz
doas bechta se beim Bihmscha diewa!

Gefunden in einem vergilbten Heftchen von
Franz Geisler, E-Mail: GeislerELFRA (at) t-online.de.
Es handelt von den kleinen örtlichen Neckereien im
Grenzgebiet zwischen Langenbrück und Kronstadt.

 


 

Doas woar schien

Wenn der Voater voo der Aarbt ies häämgekumma,
die Mutter miech hoat ei die Arme genumma.
Wenn mär olle emm a gruußa Tiesch gesassa
on hoon miet guudem Oppetiet gegassa.
Doas woar schien!

Wenn der Neckls oan's Chrestkendla sein gekumma,
oder mär hoan onsan klenn Schlieta genumma,
draußa eim hucha Schnie sein Schlieta gefoahn,
Fisslan on Hände krabsrut gefroahn.
Doas woar schien!

Miet Voater on Mutter ei die Kärche geganga,
die Auga oadächtich oa der Kanzel gehanga,
die Karchbergtreppa rondergespronga,
a freehliches Liedla däbeine gesonga.
Doas woar schien!

Die Kärchtormglocka lätta häärn,
siech als Kend ewiche Freundschaft schwärn.
Die bunta Buda off der Kärmes bewondan,
on emmer wieder off'm Karussel remgondan.
Doas woar schien!

Eim Weidiche Verstäcka spiela,
siech ei a Heuhaufa remsiehla.
Wenn ieber ons hääß die Sunne schien
ei Biele oder Neisse schwemma giehn
Doas woar schien!

Boarfissich ieber die Wiese geloffa,
siech mit andan Kendan getroffa.
Fer enn Fennich beim Bäcker a Zockala erstiehn
on glecklich wieder eis Haus nei giehn.
Doas woar schien!

Obends hongrich on miede vom Spiela
derhääme wohlige Wärme fiehla.
Vorm Schloafa nooch a Gebaatla zor Nacht,
vo der Mutter liebevoll oagelacht.
Doas woar schien!

Nooch ämol oll doas erlaaba känna
Nooch ämol ei Mutters Schoß nei flenna,
on miet äm Kissla vo ihr eis Bette giehn,
doas wär schien!

Thea Maria Jürgens, geb. Welzel (Rengersdorf), Goslar

 

Lebensabend

Die Zeit der Stürme ist vorbei
mit Lieben, Hassen und Versöhnen.
Kampf auf Verderben und Gedeih,
mit Zorn und Wut und Angst und Tränen.

Das Leben hat sich ausgetobt,
hat manche Narbe abbekommen.
Und dennoch, hoch sei es gelobt!
Es ist nur viel zu schnell verronnen.

Die Glut des Mittags ist vorüber,
der Tag neigt sich dem Ende zu.
Ich schau ins Abendrot hinüber
Und danke Gott für diese Ruh.

Thea Marie Jürgens, geb. Welzel (Rengersdorf), Goslar

 


 

Gedanke vo Derhääme

Aus em Glootzer Ländla viel berechta
kennt ma on etliches bedechta.
Woos datt derhääm bei ons geschaah,
monch Gudes - Andres wa zo saahn.
Ols Säugling einst ma ons erbleckt
Gott dankte, olle wann begleckt.
War ma amol am bessla krank
on hotte Angst, oft stundalang.
Der Herrgot uns gesond gemacht
ma dankte, hoot ganz lieb gelacht.
Jetz ist ma gruus, viel muus erlaaba
ei guuda wie ein biesa Taga.
Sei unbesorgt on denk derbei:
Ei hundert Jaahrn ist olles verbei!

Doos schrieb wieder Schimmel Wille,
da aus dem Rückersch stommt.

 


 

Doos Peschla

Derhääm a Peschla, datt waarsch schiien!
Do nei toot mer asu ganne giehn.
Viel Bääme - Sträucher wann zu saahn
a Riehe - Hoosa viel, on dann?
Aach Pelze - Beern kunnt ma erblecka
Holz loog do rem, ei gruussa Stecka.
Ma denkt o doos on jeens zoreck
wu Liebe is, Freundschaft on Gleck.
Die Loft war gutt ferr olle Leut'
Ferr gestan DIE, on färr DIE heut
Wie schien best Du mei Glootzer Land
Em Herze best mett ons verwandt.

Text vo Schimmel Willan

 

Glootzer Ländla

Mir denka oft, wie schien's doch war
eim Glootzer Ländla, doos is klaar.
Mir mußta ons vo Dir dann trenna
Do toot mer a sehr techtig flenna.

Datt, wu amol onsre Wiege stond
doos Herze war damals sehr wond
Jetzt hoon mehr hier ons eigelabt.
Der Herrgott ons die Kraft viel gab.

O Dich Heemte denk mehr oft zureck
Du warst - best onser Herzensteck.

Text vo Schimmel Willan

 

Die Bloobeern

'S war doch gutt, on a sehr schien
derhääme kunda ei die Bloobeern giehn.
Mir toota pflocka, doos ist klaar
bis doos Emmala ganz vuul dann waar.

Mir hoon a woos eis Maul gestackt
ons hoon die Beere gutt geschmackt.
Woos toot die Mutter derhääm macha?
En Bloobeerkucha toot se backa!

Sehr hoon mehr ons a noch gefräät,
die Mutter zo uns dann gesäät:
Do naamt Euch doch a Strääfla weg
ich glääbe ach a gutt Euch schmeckt.

Doos war ne Zeit em Glootzer Land
ons olla ist doos sehr bekannt:
Och, käänts doch wieder asu sein!
Derhääme kände sein on blein.

Text vo Schimmel Willan

 


 

Weihnachtsglocken

Weihnachtsglocka

Weihnachtsglocken-Noten

Auf Hochdeutsch:

Im Mundart:

Weihnachtsglocken

Weihnachtsglocka

Herzenszeit - Weihnachtszeit, Jesus ist kommen
zu uns auf Erden, kehrt ganz bei uns ein.
Wir singen und spielen: Ein Ros' ist entsprungen,
die Glocken, sie klingen so hell und so rein.

's ist Weihnachta, Herzenszeit, Jesus is komma
zu ons of die Arde, kehrt ganz bei ons ei!
Mir senga on spiela: Ein Ros' is entspronga.
Die Glocka, die klenga asu fein on ganz rein.

Die Glocken erklingen mit himmlischem Schalle,
das Jesuskind wird uns von Gott hergesandt,
Herr Jesus geboren für Menschen uns alle,
gekommen aus Gottes hochheiligem Land.

Die Glocka, die hört ma mem himmlischa Schalle,
dos Jesuskend wurd' ons vom Herrgott gesandt.
On Jesus geboorn fer Menscha ons olle
Gekomma aus 'm göttlicha Heimatland.

Als Retter kamst Jesus, geboren zu lehren,
zu retten die Menschheit von Sünden so groß,
im Namen des Vaters, wir danken, dich ehren,
unser Leben liegt in Dein' und des Vaters Schoß.

Ols Retter koomst Jesus, geboom ons belehm
on retta ons Menscha vo a Senda asu gruuss.
Em Noma vom Voter, mir danka, dich ehr'n
Onser Laaba is ei demm on des Voters Schoos.

Text und Melodie von W. Schimmel

Text on Musik vo Schimmel Willan

 


 

Volkslieder Potpouri
(Jede Zeile ist ein bekanntes Volklied)
Zu frohem Gesang gibt gerne Prokura,
der's erdacht und bereimt hat:
Max Wanschura

Melodie: O alte Burschenherrlichkeit ...

„O alte Burschenherrlichkeit“
„Im wilden Kriegestanze“
„Es braust ein Ruf wie Donnerhall“
„Im Krug zum grünen Kranze“
„Im tiefen Keller sitz ich hier“
„Ein freies Leben führen wir“
„O jerum, jerum jerum, o quae mutatio rerum“

„Steh ich in finst'rer Mitternacht“
„Wie gerne dir zu Füßen“
„Was fang ich armer Teufel an“
„Wenn alle Brünnlein fließen“
„Was frag ich viel nach Gut und Geld“
„Der Papst lebt herrlich in der Welt“
„In Freuden und im Drange, ein „Schmollis“ dem Gesange“

„Es ist bestimmt in Gottes Rat“
„Des Jahres letzte Stunde“
„Üb immer treu und Redlichkeit“
„Im schönsten Wiesengrunde“
„Mariechen saß auf einem Stein“
„Wohlauf die Luft geht frisch und rein“
„Auf uns, die wir das singen, lasst uns ein „Prosit“ bringen“

„Stimmt an mit hellem hohem Klang“
„Reich Euch die Hand zum Bunde“
„Wir winden Dir den Jungfernkranz“
„In einem kühlen Grunde“
„Und an der Saale hellem Strand“
„Ade, Du mein lieb' Heimatland“
„O jerum, jerum jerum, o quae mutatio rerum“

„Ein Vöglein sang im Lindenbaum“
„O Deutschland hoch in Ehren“
„Wer niemals einen Rausch gehabt“
„Ich fuhr auf allen Meeren“
„Es steht ein Baum im Odenwald“
„Schier dreißig Jahre bist Du alt“
„In Freuden und im Drange, ein „Schmollis“ dem Gesange“

„Wenn ich einmal der Herrgott wär“
„Was blasen die Trompeten“
„Es sah ein Knab ein Röslein steh'n“
„Wir treten hin zum Beten“
„Das wandern ist des Müllers Lust“
„Hoch deutsches Lied aus deutscher Brust“
„Auf uns, die wir das singen, lasst uns ein „Prosit“ bringen“

 

Loblied

Heimatliches aus Glatzer Munde
Begeistert gereimt für fröhliche Runde
Passend gewiss für jedweden Geschmacke
Gewidmet von Eurem Wanschura Max

Man hört auch munkeln
Es ginge zu schunkeln
Wenn Lichter funkeln
Doch nicht im Dunkeln

Melodie: „So land der alte Peter ...“

So lang von Donjons Höhe,
Der Nepomuk noch blickt
So lang man in der Grafschaft
Doch Glatzer Rosen pflückt!
So lang die alte Neisse
Doch durch das Städtchen fließt
So lang sei jeder, gleich woher,
Bei uns in Glatz gegrüßt!

So lang auf stolzer Höhe
Der Schneeberg Turm noch steht,
So lang noch übern Kranich
Spazier'n der Glatzer geht!
So lang der Löwenbrunnen
Noch steht auf seinem Platz,
So lang soll jeder wohl sich fühl'n
Bei uns im schönen Glatz!

So lang man Glatzer Berge
Im Liede noch besingt,
So lang vom Rathausturme
Noch eine Fahne winkt!
So lang die Festungsmauern
Noch stehn im Sturmgebraus
So lang stirbt die Gemütlichkeit
Bei uns in Glatz nicht aus!

So lang man Korn von Kaufmann
Und der „Müller Bräu“ noch trinkt,
So lang im Bild die Heimat
Uns Photo Marx noch bringt!
So lang Wanschura Maxe
Uns macht noch manchen Reim,
So lang gibt's „keene Feindschaft nicht!“
Bei uns in Glatz daheim

 

eingesandt von Andreas Pötter,
Enkel von Max Wanschura, der ein
Tabakwarengeschäft in Glatz besaß.

 


 

Semmert Seffa

Semmert Seffa sen Ale hot a Maul Ich kon euch sähn
sat vier sonst kemt euch bale monches o a Kop geflän
Seffe kom do ne zer Worte a wor ruch on wiech aus
blos wenze zer sehr rumorte ging a sachte henders Haus
neulich hota dat gesassa obs wor gut an wunderschien
bis ich denk sie wat a frassa sie tut über Seffan ziehn
Schoof an Schoofkop Gatsch an Gimpel
heiliger Gott was mes a hern
Seffe säh ich sei doch kee Simpel,
welst de dich den gor ne wehrn ?
Wie nu do die tolle Liese ihn wult gor wos grobes sähn
fliecht eim Schwonge ihr Gebisse
ihn direkt ofs Hosabeen !
Sieste lä dos is der recht, los ock dei Specktakel macha
jetz verstieh ich dich zer schlecht.

 

Schuster Storz

Der Schuster Storz aus Peterswale
Der Schuster Storz aus Peterswale,
wor ganz wie a studierter Mon,
zerstret vergasslich sein Ale
monch toma Streich derzehla kon !
Dos ene mol verm Weihnachtsfest s wor grode asu ems Finster wan,
do mänte sie ich gieh jetz fat a besta man,
Neh ruich a Fleck noch of die Potscha,
beorch die Zicha mach abs schien,
dann konste em a Ufa kotscha,
an mit a Kendan schlofa gihn
Em zahne kom ich flecht zerreke
vielleicht kons a noch speter wan
Storz Seffe schoft wie ihm gebota wor
Eim Stolle em a Ufatop
Gesata hot a on gebrota ols ohne Todel olles Lob
dan zuch a über seine Kender
besorcht se olle eis Bette nei
Do fängt dos ene o zer Ratza on Pläck sich ren die Longe raus
nu härscht du bale uf zer Ratza
sonst spär ich dich ei a Schoppa naus
doch wur dos Ding glei noch viel schlemmer
den jetz fängst's zwete o on Schreit
ei dam mordsmesicha Getöse flicht uf die Ture angelweit
on wie Water kemmt die Terese vom Rocka giehn zerrecke geschneit
Sie rest om Mone aus a Händ a Riema
dos ok asu klärt on tut sich o das Jengla wenda
ha säh mer blos wa do noch flärt,
Do wärd je bustich wie ne Wanze,
ha Mon du best ju ganz verwärt
du host doch Nokwersch Jonga Franze
zer onsa mit eis Pocht geleed.

 

Aufgeschrieben von:
Adelheid Lehrig (geb. Kinzel), Walditz
heute Lennestadt
Autor unbekannt

 


 

Heimatferne

Häämte, liegst ei weiter Ferne,
onser schienes, schienes Glootzer Land,
die Bäder, on die gruußa Barge,
on m Wenter kunda Schlieta fah'n.
On die Jugendzeit, die schiene,
die schon lange is verbei.
Zom Tanz hott mer ene flotte Biene,
on zom heemgien, ober nischt wetter sähn, zwe, on a drei.
Oh ju, mir wan doch doomols a werklich sehr glecklich,
und ich wees heut noch ganz genau, ja ja –
es war uba ei dam schiene Renerzkrone,
ach! War doss schien.
Wo ich kenna lernt meine Frau.
Es goob schiene, on a biese Zeita
Werklich, es war a sehr schwer,
on ich koons heute noch ne ganz begreifa,
hä! Wu ich mußt zom Militär.
Ols Soldat em Feindeslande, kämpfta fär dos Vaterland,
weit weg vo dam Glootzer Lande,
ich wär om liebsta heemgerannt.
Heemgerannt wär ich asu ganne
Ei die schiene Groofschoft Glootz,
aber es gieht ne, weil doch heut on manne
die Groofschoft eben der Pole hoot.
Ne neue Heemte hoon mehr ju gefonda,
die a sehr sehr schiene Reize hoot.
Ober ich muß emmer wieder bekenna,
wie koons andersch sein?
Em ollerschiennsta ist on bleibt die Groofschoft Glootz!

Text: W. Schimmel

 

Der Rockagang!

1) Ich wees noch, ich waar a jong Perschla,
ei der Stube a gruußer Waabstuhl stand,
on zengstrem oa Spul, on Spennaradlan,
die Nockwann soossa beim Rockagang.

2) Es waar doch werklich schien gemietlich,
es wurd gearbt, erzahlt, gelacht,
wie waar doch domols alles friedlich,
ma hoot gebatt, on en Wetz gemacht.

3) Ju, ju, ju, ju, asu warsch gestan,
's war werklich wie am Paradies,
met Eldan, Freunden on Geschwestan,
mer hotta ons olle asu lieb.

4) On heut versträät ei olle Wende,
der ähne hier, on der andre datt,
wenn ma ock mächt on wenn ma kände,
viel ginga wieder vo do fott.

5) Was watt ock manne eindlich komma,
ei der Heemte wärsch doch asu schien.
On kenda met a Enkelkendan,
wie's domals war, zom Rocka giehn.

Text: W. Schimmel

 

Strääßelkucha-Lied

1 . West er noch, bei ons derhääme,
gob's en Kucha wunderschien,
gruuße Strääßelklumpa droffe,
's Wosser bliem eim Maule stiehn.

Refrain: Denn Glootzer Strääßelkucha ist der beste
Kucha off der ganza Welt
färr a Strääfla Strääßelkucha
ga ich ha mei ollerletztes Geld.

2 . Käährt amol heute oder manne
a Glootzer bei mir ei,
bei 'nem Bier on guuda Korne,
lood ich a zom Kucha ei.

Refrain: Denn Glootzer Strääßelkucha ist der beste ...

3. Die Heemte hoon so ons genomma,
oober ne onser Rezept
vo daam guuda Strääßelkuche
da ons emmer, emmer schmeckt.

Refrain: Denn Glootzer Strääßelkucha ist der beste ...

4. On wenn ich selde amol starba,
mir da letzta Wonsch erfellt,
a guudes Strääfla Strääßelkucha
off doos offne Groob dann stellt.

Refrain: Denn Glootzer Strääßelkucha ist der beste ...

5. Dann will ich traurig Obschied nahma,
vo der Grofschoft Glootz
met dam guuda Strääßelkucha
kloppa leis os Himmeltor.

Refrain: Denn Glootzer Strääßelkucha ist der beste ...

6. On will dann uba ei dam Himmel
rufa: Petrus, ich bin doo,
mit dam guuda Strääßelkucha
aus onser schiene Grofschoft Glootz.

Refrain: Denn Glootzer Strääßelkucha ist der beste ...

Text: W. Schimmel

 

Die Tonnabratlan

Bei ohns derhääm ei der Grofschoft Glotz,
wie worsch doch datte asu schien,
on nergens etwos schinnres goobs,
ols em Wenter off die Barche giehn.

Ols Jenglan, wie mer domols wann,
die Tonnabratlan o a Fissa,
da Barg drieber nonder, on dann,
toots ons monchmal ganz techtich schissa.

Glei stond mehr wieder of a Benn,
ober Flecke goobs ei rut on blo,
mer tota ober ganne flenn,
glei nuff of a Barg, on wieder ro.

On emol warsch, das war ne schien,
da Barg viel steiler, miß er wessa,
beim sterza toots em Hindan brien,
die Jacke on Hoosa wann zerressa.

Doos Herz mir ei die Hoosa fiel,
wie mich die Mutter toot erblecka,
mich zweemol tot übersch Knie leen,
a die Tonnabratlan wann eistecka.

Die Hiebe hott ich schnell vergasse,
mir Perschlan wann ne zimperlich,
heut tet mesch wieder asu macha,
gäb ons der Herr die Heemte zoreck.

Do well mehr onson Herrgott bitta,
loos ons zureck zor Heemte fahn,
gar vieles honn mer schon erlitta,
loos ons die Grofschoft wieder sahn.

On selda mir daas ne erlaba,
die Heemte nemme wieder sahn,
do gib a Nochkomma die Gnade,
loos olle wieder hämwärts fahrn.

Text: W. Schimmel

 

Glotzer Ruse

Schiene Heemde, Schlesier Land,
Glotzer Ruse eim Glotzer Land,
blieh'st ei a Barga,
ei Flur oun eim Hain.
Ach, kennt ich wieder, bei Dir
Glotzer Ruse, sein.

Refrain: Ach, kennt ich wieder, bei Dir
Glotzer Ruse, sein.

Blume der Barge
blieh'st a su stolz und schien,
ach, kennt' ich doch baale
wieder ei die Heemde gieh'n.
Schien war'n die Tage,
vuller Heimatglück.
Ach, gibb uns doch, Voter im Himmel,
die Glotzer Ruse ons zurück,

Refrain: Ach, gibb uns doch, Voter im Himmel,
die Glotzer Ruse ons zurück,

Text: W. Schimmel

 

Der Fischerjunge

Ich bin a Fischerjonge,
zieh aus ei oller Frieh,
on gieh zua klara Bache,
on schau a Fischlan zu.

Refrain: Ju, doos war halt domols asu
ei onserer aala Heimat em Rückersch.
On weßt 'r noch?
Onda ei der Baache,
do hoon mehr Schetza gebaut,
on sein mit der Boodewonne rimgepaddelt.

Ju, dos war halt domols asu.

Ich zieh mit meina Fischlan
jahraus on a jahrein
bei Reen on a bei Sonnaschein
on wenn die Sonne lacht.

Dat onda o dam Wosser,
dat stieht a kleenes Haus
dat wohnt a schwarz-braunes Madla,
dos guckte emmer zom Fanster raus.

Dos war onse Jugendzeit
die schon lange ist verbei,
ober wie ganne denk mehr dodro zorück. Ajuh.

Dos kleene schwarze Madla
vergaß ich nimmermehr
die hot mer die Treue versprocha
ei eener Sturmesnacht. Hajuh.

Text: W. Schimmel

 

Meine Heimat

1. Der Diamant auf dieser Erden,
bist Du, mein liebes Glatzer Land,
mit Deinen schönen hohen Bergen,
den Bädern und dem Oderstrand.

2. Im luftigen Riesengebirge,
einst wohnte unser Rübezahl,
mit seinen lieben kleinen Zwergen,
der viele waren's an der Zahl.

3. Wir mußten Heimat, Dich verlassen ,
Fremde kamen in unser Land,
nie werden wir die Fremden hassen,
Schliesien, bist – bleibst unser Vaterland.

Text: W. Schimmel

 

Heimat

Wie schön bist Du, mein Glatzer Land,
so lieblich, so herrlich - schön,
dort, wo einst unsere Wiege stand,
möchte gern Dich wiedersehn.

Du rufest mich, ich komme schon,
mein Herz hängt so an Dir,
wie lieblich schallt der Glockenton,
ach, könnt ich bleiben hier.

Wie sehen Dich, Du Heimat mein,
Dich herrlich Glatzer Land,
Du lebst in uns, 's wird stets so sein,
was einstens uns verband.

Die Wälder rauschen klar und fein,
das Bächlein fließt so klar,
wir wandern über Stock und Stein,
wie einstens es so war.

Besucht wirst Du, Du Glatzer Land,
Lang, lang ist es schon her,
wo man auf Deinem Boden stand,
der Abschied war so schwer.

Oft denken wir an Dich zurück,
an Dich, die Heimat dort,
all' wünschen denen wir viel Glück,
wohnen in unserm Ort.

Die zweite Heimat ist auch schön,
das sei auch hier genannt,
in Gedanken oft gern zu Dir gehen
zum schönsten Glatzer Land.

Text: W. Schimmel

 

Sehnsucht nach der Heimat

Sehnsucht nach unserer Heimat,
Heimweh nach unserem Zuhaus.
Herzlich Dich haben lieb gehabt,
gingen dort froh ein und aus.

Du schönes Reinerzkrone,
Du, auch lieb Rootschabarg,
Hummelwitz, Ihr seid die Krone,
das Schönste vom Glatzer Land.

Waren all wie 'ne Familie,
hatten uns lieb und sehr gern.
Erinnerungen sind uns geblieben,
die leuchten in uns wie ein Stern.

Würden gern wiederkehren,
Dich, wie Du warst, wiedersehn,
glücklich, wie einst, dort zu leben
und niemals weg von Dir geh'n

Heimat, was ist nun geschehen?
Viel Freunde leben nicht mehr.
Gott, gib all Dein Heil und Segen
Und Du sie lieb hast gar sehr.

Hummelschloß, Du warst doch einmal,
schön, eine Wachburg, am Hang,
von dort der vielen Gefahren,
bis Du einst auch niedersankst.

Heimat, wir Dich nie vergessen,
warst uns so lieb, warst so schön.
Haben Dich einstens besessen,
mußten von Dir Abschied nehm'n.

Stets wir Dich in uns tragen,
warst unser irdisch Heim.
Hilf Gott uns, in allen Tagen,
bereits zum Gebet zu Dir sein.

Text: W. Schimmel

 

Teure Heimat

Fern bist Du mein Heimatländchen,
weit fern, Du, mein Glatzer Land,
den vertrauten Dörfern, Städtchen,
dort einst unsere Wiege stand.

Werden wir Dich wiedersehen,
so, wie es vor Zeiten war,
werden wir uns dort begegnen?
Ach das wäre wunderbar!

Wo die Wälder rauschten lieblich
und die Bächlein flossen klar,
wie dort lebten froh und glücklich,
es unser teure Heimat war.

Glatzer Land, Du bist die Krone,
in dem schönen Schlesierland,
unser Rüberzahl einst dort wohnte.
Unvergessenes Heimatland.

Text: W. Schimmel

 

Heimatliebe

Grüne Wälder, stille Täler,
Glatzer Land, wie bist Du schön.
Vor so vielen vielen Jahren
mußten in die Fremde ziehn.
Schicksal bist so hart gewesen,
verlassen sind nun Haus und Hof.
Abschied nehm'n von all den Lieben,
scheiden unser schweres Los.

Heut noch in der Ferne leben,
morgen kann's schon anders sein,
wie in unseren Jugendjahren
froh und glücklich und vereint.
Glatzer Land, Du Land der Träume,
Erinnerunben bleib'n bestehen,
bis wie Dich wie einst im Maien
Glatzer Land Dich wiedersehn.

Herr, Du mögest uns behüten,
Brüder, Schwestern, hier und dort
schenk' uns Gesundheit, Glück und Frieden
führ uns an den richt'gen Ort.
Rübezahl mit seinen Zwergen
spann so manchen schönen Reim
heute ist der gute Alte
in dem großen Wald allein.

Soll das Schicksal es noch wollen,
kehren heim in's Glatzer Land,
in die schönen Bäder Schlesiens
sagen wir nur: Gott sei Dank.
Gott der Herr im Himmel droben
hör auf unser bitter Fleh'n
hast die Allmacht Du dort oben,
laß uns doch nach Schlesien gehen.

Text: W. Schimmel

 

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