Nun liegt ein Nachtrag, eine Ergänzung zu unserer Dorfgeschichte vor, die im Januar 1999 erschien. Manche werden sagen, warum nicht gleich etwas Umfassendes, etwas Vollständiges! Aber wer konnte denn ahnen, daß die 1. Broschüre ein solches Echo auslösen würde und sich nun manche bewußt wurden, daß sie ja auch zu diesen Erinnerungen beitragen könnten? Diese neue Ausgabe wäre daher ohne den 1. Band gar nicht möglich gewesen. Also ist es doch besser, wir haben zwei Heimatbücher, als wenn wir weiter ohne unsere Dorfgeschichte geblieben wären. Um den Inhalt beider Teile möglichst zu einem Ganzen verschmelzen zu lassen, ist bei der neuen Ausgabe weitestgehend die gleiche Gliederung verwendet worden. So können sich beide Teile ergänzen und ein Gesamtbild ermöglichen.

aus dem Vorwort von Heinz Wittwer
Leipzig, im Sommer 2001

Ein Blick voraus

Im Jahre 2002 sind 650 Jahre vergangen, daß unsere Gemeinde erstmals in einer Urkunde erwähnt wird. Was wäre es für ein herrliches, stimmungsvolles Fest geworden, wenn wir dieses Jubiläum hätten gemeinsam daheim begehen können. Aber so sind die noch lebenden Kunzendorfer in ganz Deutschland verstreut. Und einige hat es sogar bis nach Übersee verschlagen. Und die später Geborenen fanden heimatliche Bindungen dort, wo ihnen das Schicksal Kindheit, Jugend und familiäre Bande bescherte. Aber wir, die wir der Heimat noch so verbunden sind, sollten wir nicht diesem Ereignis würdigen Ausdruck verleihen? Die Möglichkeiten sind doch so vielgestaltig. Es müssen nur möglichst viele aktiv Anteil nehmen. Wer organisiert gemeinsam mit Heimatfreunden in seiner Umgebung Treffen, die auch in kleinerem Kreis möglich sind und dann weniger Reiseprobleme bereiten? Wer stellt Dia-Reihen zusammen, die zu diesen Treffen ausgeliehen werden können? Wer führt bei Treffen in zumutbarer Entfernung Videos von Reisen in die Heimat vor? Wer stellt kleine Beiträge mit Texten und Gedichten zusammen, die dann vorgetragen werden können? Wer stellt sich als Sammler für Heimatfotos zur Verfügung, die zu einfachen Broschüren zusammengefaßt werden können? Eine zentrale Zusammenkunft um den 21. September 2002, denn die Urkunde ist ausgefertigt „Am St. Mathäiabende 1352“, sollte den Höhepunkt bilden.
Liebe Kunzendorfer, nun haben wir Gelegenheit, unserer Gemeinde einen Ehrenkranz zu winden. Vielleicht sind die beiden Bücher mit unserer Dorfgeschichte dazu mit Anstoß und Anregung. Und dieses Gemeinschaftsempfinden gilt es aber auch danach weiter zu pflegen, solange Kunzendorfer und ihre Nachkommen unsere teure Heimat in ihren Herzen tragen.
Auch wenn nun dieses Buch leider erst mit arger Verspätung in Ihre Hände gelangt, die Anregungen für ein würdiges Gedenken an unser Dorfjubiläum sollten dennoch aufgegriffen werden.

Heinz Wittwer

Grußwort zur 1. Broschüre

Auch 52 Jahre nach Ende des schrecklichen Krieges und Trennung von unseren Wurzeln wird mit dem Heimatbuch

eine weitere Dorfgeschichte der Grafschaft Glatz der Öffentlichkeit übergeben.
Herrn Heinz Wittwer gebührt dafür ein heimatliches „Vergelt's Gott“ und ein besonderer Dank. Die vorliegende Arbeit - vergleichbares gilt für alle Heimatbücher und Chroniken der Grafschaft Glatz - gibt Kunde von der Aufbauleistung und vom Leben unserer Vorfahren im Sinne des von den Grafschafter Gremien in der Vertreibung vertretenen Grundsatzes: „Spuren hinterlassen“.
Heinz Wittwer hat die Geschichte seines Dorfes mit viel Wissen und Herzblut geschrieben und hierdurch Kunzendorf, im Bannkreis der ehemaligen Kreisstadt Neurode, für alle Zeiten ein Denkmal gesetzt.
Im Wissen darum, daß unsere Generation - als wohl letzte - befähigt ist, derartiges auch als Dank gegenüber unseren Vorfahren zu leisten, verdient die vorliegende Veröffentlichung besondere Anerkennung.
In diesem Sinne wünschen Heimatgruppe und Zentralstelle Grafschaft Glatz diesem bemerkenswerten Heimatbuch eine gute Aufnahme bei den heimatlich und geschichtlich interessierten Grafschaftern, insbesondere bei den Kunzendorfern.

Lüdenscheid und Bochum, 1. Dezember 1998