Städte, Dörfer, Sehenswürdigkeiten, Flüsse und Gebirge

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Habelschwerdt / Bystrzyca Kłodzka (365 m)
7.077 E./12.067 E.
Am uralten Handelsweg von Breslau nach Wien, der entlang der Neiße durch die Grafschaft führte, legten deutsche Siedler neben dem slawischen Dorf Bystrzyca (Weistritz) die Stadt auf ovalem Grundriß mit rechtwinklig sich kreuzenden Straßenzügen und dem Ring im Zentrum planmäßig an. 1319 als "Hawelswerde" (Hawel = Gallus: Gallus von Lemberg unterstand in dieser Zeit wahrscheinlich die Grafschaft; Werder = aus Sumpf urbar gemachtes Land am Wasser) erwähnt, wurde die Stadt ein Jahr später königliche Stadt, die sich mit einem Mauerring schützte. Habelschwerdt hatte in den Hussitenkriegen, im Dreißigjährigen Krieg und unter der französischen Besatzung 1806/07 sowie unter zahlreichen Brandkatastrophen schwer zu leiden. Beim letzten großen Brand 1823 wurden 1.100 Menschen obdachlos.
Die Kreisstadt Habelschwerdt liegt terrassenförmig zwischen dem linken Neißeufer und dem einmündenden Kressenbach (auch Weistritz genannt) auf einer Quadersandsteinplatte. Aufgrund dieser (früher die Verteidigung erleichternden) Lage und des malerischen Stadtbildes mit Stadtmauer und Türmen, den engen Gassen und verträumten Winkeln hatte Habelschwerdt zu Recht den Beinamen "Schlesisches Rothenburg". Zwar wurde die mittelalterliche Stadtbefestigung 1865 vom Staat zum Abbruch freigegeben, doch blieben neben Resten der Stadtmauer der Glatzer Torturm, der Ritterturm, seit 1822 Glockenturm der evangelischen Kirche, und der Wassertorturm (Willmannturm) erhalten. Von den Höhen im Südosten (Straße nach Mittelwalde), vom Florianberg und besonders vom "Malerwinkel" am Neißeübergang bietet sich ein idyllisches Stadtbild, das bestimmt wird von dem mächtigen Block der alten Stadtvogtei und dem Willmannturm zwischen den eng zusammengedrängten Häusern, darüber ragen der Rathausturm und der Turm der Pfarrkirche mit barocker Haube.
Der erfreuliche Eindruck aus der Ferne wird leider sehr getrübt, wenn man die heute teilweise verwahrlost wirkende Altstadt betritt.
Im Zentrum der Altstadt liegt der Ring, in dessen Mitte das Rathaus von 1853 steht, das einem Florentiner Renaissancepalast nachgebildet wurde. An der Nordwestseite steht die barocke Dreifaltigkeitssäule (1736) von Anton Jörg aus Kamenz. Sie hat einen dreiseitigen Grundriß und erinnert an die Dreifaltigkeit am "Graben" im Herzen von Wien. Unten an den Ecken sind St. Florian, Johannes Nepomuk und Franz Xaver dargestellt, im Mittelstück St. Josef, Joachim und Anna. Auf der Schauseite zum Rathaus hin steht St. Michael, darüber die Maria Immaculata, und gekrönt wird die Säule von der Hl. Dreifaltigkeit.
Einige der Bürgerhäuser am Ring zeigen noch Spätrenaissance- und Barockfassaden sowie kunstvoll gestaltete Portale.
Nahe der Südecke des Rings steht der Willmannturm, in dessen Torstübchen früher ein kleines Archiv an den großen Sohn der Stadt, Hermann Stehr (1862-1940) erinnerte. In ihm spielt ein Teil seines Romans "Drei Nächte".
Nördlich des Rings liegt der Neumarkt (Töpferplan), hier zeugt eine Staupsäule (1556) von mittelalterlicher Gerichtsbarkeit. Sie stand früher an der Stelle der Dreifaltigkeitssäule am Ring. In der angrenzenden ehemaligen evangelischen Kirche (1822) ist heute ein Zündholzmuseum/Phillumenistisches Museum untergebracht (Öffnungszeiten: Di-So 10.00-17.00 h).
Die katholische Pfarrkirche "St. Michael" liegt am nordwestlichen Altstadtrand. Die zweischiffige gotische Hallenkirche mit dem frühgotischen Chor (13. Jh.) ist der älteste erhaltene Kirchenbau der Grafschaft. Das Äußere wurde bei der Renovierung 1914 teilweise der Renaissance nachgebildet (Giebel, Portale). Im Innern überraschen die inmitten der Halle stehenden Säulen, die das beidseitige Kreuzgewölbe tragen, eine sehr seltene architektonische Gestaltung. An das rechte Schiff fügt sich, durch Spitzbogenarkaden verbunden, ein Nebenschiff an, darüber der "Bauernchor". Daran anschließend, abgeschlossen durch ein schön gearbeitetes schmiedeeisernes Gitter, liegt die Taufkapelle mit einem harmonisch gestalteten Altar: Rankenwerk umrahmt das Bild der Gottesmutter. Der Taufstein von 1577 (Sandstein) zeigt die Wappen des Kaisers, Schlesiens, der Grafschaft und von Habelschwerdt. Ein Seitenaltar zeigt eine schöne Madonna im Strahlenkranz (um 1450), die übrige Ausstattung der Kirche ist neugotisch.
Am südlichen Altstadtrand, unweit der Neiße, steht die schön renovierte Hospitalkirche "St. Johannes Nepomuk" (1827), nahe dabei am Kressenbach erhebt sich das Standbild des Heiligen.
Auf dem rechten Neißeufer am Florianberg/Góra Parkowa liegt das Schwimmbad, auf der Anhöhe die Florianskapelle, 1727 von sechs Bürgern zur Erinnerung an den großen Brand von 1703 anstelle einer älteren Kapelle neu errichtet. Die Kapelle mit halbrundem Chorabschluß und Dachreiter birgt im Innern Kostbarkeiten. Der Hochaltar und der Marienaltar "Maria Trost" könnten von Michael Klahr d. Ä. sein, sechs Schnitzfiguren von seinem Sohn. Der andere Seitenaltar birgt in einem Glasschrein eine Pieta. Das Deckengemälde zeigt den Stadtbrand von 1703 und den löschenden St. Florian. Von hier oben hatte man eine schöne Aussicht auf das Schneegebirge und auf Habelschwerdt. Diesen Blick auf seine Vaterstadt liebte der Dichter Hermann Stehr sehr, deshalb wurde er am Floriansberg 1940 beigesetzt. Das Grab ist verwüstet und nicht mehr auffindbar.
Zum Gedenken an das Pestjahr 1681 steht an der Neiße unterhalb der Straßenbrücke Richtung Glatz eine Pestkapelle.
Am Ortsrand in Richtung Altheide ist ein großes Neubaugebiet entstanden. Von den früher drei Streichholzfabriken in Habelschwerdt ist noch eine in Betrieb, außerdem gibt es Möbel- und Papierindustrie.

Habelschwerdter Gebirge / Góry Bystrzyckie
Das waldreiche Gebirge im Südwesten der Grafschaft zieht sich etwa 36 km lang von der Reinerzer Weistritz bis zum Paß von Mittelwalde hin. Es fällt zur Grafschaft hin steiler ab als zur Erlitz an der Grenze.
Hohe Erhebungen sind (von Reinerz aus) der Vogelberg/Smolna (870 m), der Tote Mann/Biesiec (833 m), Große Kapuzinerplatte/Łomnica Równia (896 m), Fallenlehne/Ubocze (812 m), Heidelberg/Jagodna (977 m), Schwarzer Berg/Czerniec (891 m).
Nördlich von Voigtsdorf, an der Kolonie Hüttenguth beginnend, zieht sich die "Spätenwalder Ewigkeit"/Wieczność, eine 5 km lange, schnurgerade Schneise in nordwestlicher Richtung durch den Nesselgrunder Forst. Am Beginn steht der "Steinerne Mann", er war zerstört und wurde neu errichtet.
Östlich von Grunwald auf der Wasserscheide zwischen Oder und Elbe liegen die Seefelder/Torfowisko pod Zieleńcem (750-760 m), ein etwa 2 km langes und 400-700 m breites Hochmoorgebiet, seit 1919 unter Naturschutz. Auf wasserundurchlässigem Plänerkalk, darunter Gneis, hat sich eine bis 10 m mächtige Torfschicht aufgebaut. Die Vegetation der Sumpfmoore bewirkt dabei eine kissenartige Aufwölbung (=Hochmoor). Ein Knüppeldamm führt durch das sumpfige Gelände, ein kleiner Aussichtsturm bietet Übersicht. Man sieht mehrere Wasserlöcher ("Seepfützen") und erfreut sich an einem einsamen Naturparadies: Wollgras und Heidekraut, Moorkiefer, Moorbirke und Zwergbirke, Relikte der Eiszeit, dazu seltene Schmetterlinge und andere Kleintiere.
Der Eingang zu den Seefeldern liegt an der kleinen Straße von Reinerz durch das Schmelzetal nach Grunwald an einer Bushaltestelle mit Parkplatz (ca. 7 km von Reinerz, 2 km von der Sudetenstraße).

Hain / Gajnik (460 m)
6 km nö Mittelwalde, 176 E./142 E.
Ein kleines, 1358 erwähntes Dörfchen auf der Hochfläche zwischen Schneegebirge und Neiße.
(Pfarrei Schönfeld)
Stadt Mittelwalde/Międzylesie

Hallatsch → Hallgrund

Hallgrund / Gołaczów (520 m)
6 km nw Reinerz, 227 E./61 E.
Der kleine Ort in einem engen Tal der Ausläufer der Heuscheuer, 1477 erwähnt, hieß bis 1937 Hallatsch.
(Pfarrei Lewin)
Gemeinde Lewin/Lewin Kł.

Hammer / Młoty (500 m)
8 km w Habelschwerdt, 260 E./90 E.
In dem im idyllischen Hammertal gelegenenen Dörfchen, 1571 "Hammerstadt" genannt (Eisenhammer = Hammerwerk), wurde im Mittelalter Bergbau betrieben, später beheimatete es Steinindustrie.
(Pfarrei Voigtsdorf)
Stadt Habelschwerdt/Bystrzyca Kł.

Hausdorf / Jugów (480 m)
6 km n Neurode, 4.364 E./3.360 E.
Das alte Waldhufendorf, 1352 "Hugisdorf" genannt, zieht sich zum Eulengebirge hoch. Hier begannen 1844 die Unruhen unter den zahlreichen Webern.
Die barocke Pfarrkirche "St. Katharina", die infolge des Kohlenabbaus einsturzgefährdet war und in der Zeit um den Ersten Weltkrieg baulich gesichert und auch erweitert wurde, hatte im 19. Jahrhundert vermutlich einen Altar von Michael Klahr d. J., der jetzige Altar ist von Georg (?) Simon (Neisse). Auf dem Friedhof steht, gleich am Eingang, das Hausdorfer Bergmannskreuz (von August Wittig) zum Andenken an 151 Bergleute, die am 09.07.1930 bei einem Kohlensäureausbruch im Kurtschacht den Tod fanden. 1931 wurde der Kurtschacht stillgelegt.
Hausdorf entwickelte sich dank seiner Lage am Eulengebirge immer mehr zum Erholungsort für Sommer und Winter. Der obere Ortsteil zeigt sich auch heute mit dem Schwimmbad und den Unterkunftshäusern vom Fremdenverkehr geprägt.
Oberhalb des Ortes liegt die Paßhöhe "Hausdorfer Plänel"/Przelęcz Jugowska (805 m) mit einem Waldparkplatz, in der Nähe steht die neue Baude "Zygmuntówka". Die Zimmermanns- und die Kreuzbaude stehen nicht mehr. Südöstlich liegt auf dem Gebirgskamm der Sonnenstein/Kalenica (964 m) mit dem Hindenburgturm.
Gemeinde Neurode/Nowa Ruda

Heidelberg / Wrzosówka (700m)
4 km nö Landeck, 89 E./10 E.
Der kleine Ort, am Südhang des Reichensteiner Gebirges gelegen, wurde 1517 als Hegerei erwähnt und nach den Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg wieder aufgebaut. Die Sommerfrische hatte eine kleine Andachtskapelle, die 2001 renoviert wurde. Oberhalb des Ortes liegt die Heidelkoppe/Borówkowa (900 m), auf ihr standen ein Schutzhaus und ein 15 m hoher Aussichtsturm, 1908 errichtet.
(Pfarrei Landeck)
Stadt Bad Landeck/Lądek Zdr.

Heinzendorf / Skrzynka (390 m)
8 km nw Landeck, 582 E./379 E.
Das Dorf am Südhang des Reichensteiner Gebirges, 1353 erwähnt, ist seit 1384 Pfarrort. Die kleine Pfarrkirche ist St. Bartholomäus geweiht und hat barocke bis klassizistische Ausstattung.
(Heute Pfarrei Kunzendorf/Biele)
Stadt Bad Landeck/Lądek Zdr.

Herrnpetersdorf / Piotrowice (443 m)
6 km nö Habelschwerdt, 163 E./59 E.
Der kleine Ort besteht aus den beiden Teilen Herrnsdorf und Petersdorf, zwischen denen der Kahle Berg/Golina (544 m) liegt. In Petersdorf steht ein kleines Kirchlein, der Hl. Familie geweiht. Südlich liegt der Kreuzberg mit dem Kreuz-Kirchel.
(Pfarrei Ullersdorf)
Stadt Habelschwerdt/Bystrzyca Kł.

Herzogswalde / Nagodzice (425 m)
2 km n Mittelwalde, 373 E./170 E.
Das Dörfchen, 1358 erwähnt, liegt beidseits der Neiße.
(Pfarrei Mittelwalde)
Stadt Mittelwalde/Międzylesie

Heudorf / Sienna (750 m)
10 km sw Landeck, 203 E./13 E.
Das Dörfchen am Fuß des Schwarzen Berges (Puhu), 1560 erwähnt, war früher eine Siedlung von Bergleuten, dann ein Bauerndorf mit Sommerfrische. Heute sind viele Häuser leer oder verfallen. Am Berghang steht die Begräbniskapelle "St. Michael" mit dem spitzen Dachreitertürmchen. Sie ist durch Renovierungsarbeiten vor dem Verfall bewahrt worden.
Am Puhupaß/Przelęcz Puchaczówka (864 m) stand früher die Puhubaude, heute ist ihr gegenüber ein kleiner Rastplatz mit schönem Blick ins Glatzer Land. Unweit östlich davon steht die kleine renovierte Puhukapelle. Sie wurde errichtet zum Andenken an den Seitenberger Hans Mann, der unter Friedrich dem Großen aus der Festung Glatz desertierte, um Frau und Kinder wiederzusehen und an dieser Stelle von den Seinen Abschied nahm. Er ging freiwillig zurück und erlitt die Todesstrafe.
Die Paßhöhe ist Ausgang zu Wanderungen auf den Schwarzen Berg/Czarna Góra (1.205 m) und weiter zum Glatzer Schneeberg sowie nach → Maria Schnee und → Wölfelsgrund. Seit 1998/1999 führt ein Doppelsessellift (Tel. 074/8141245), der allerdings in den Sommermonaten montags und dienstags außer Betrieb ist, von Heudorf bis dicht unter den Gipfel des Schwarzen Berges. Oben auf dem Gipfel ermöglicht seit 2001 ein Aussichtsturm eine schöne Rundsicht auf das Glatzer Land und darüber hinaus.
(Pfarrei Konradswalde, heute Pfarrei Seitenberg)
Stadt Seitenberg/Stronie Śl.

Heuscheuer / Góry Stołowe
Gebirge im Westen des Glatzer Landes, ca. 17 km lang und 4,5 km breit. Das Plateau aus Quadersandstein ist durchschnittlich 700 m hoch, überwiegend dicht bewaldet und fällt nach Norden steil ab. In den flacheren Südausläufern liegen kleine Dörfer. Aus dem Hochplateau erhebt sich "wie eine Heuscheuer" die Große Heuscheuer/Szczeliniec Wielki (919 m). Auf ihr liegt mit einer Ausdehnung von ungefähr 300 mal 700 m die "Felsenstadt". Die Erosion schuf hier in Jahrmillionen märchenhafte Felsengebilde (Großvaterstuhl, Eberkopf, Beladenes Kamel, Brütende Henne, Triumphbogen u. v. m.). All diese Gebilde sind auf einem markierten Rundweg (gegen Bezahlung) zu besichtigen, dabei kommt man auch durch Rübezahls Garten und durch den Riesengrund, eine Felsschlucht, zu der 50 Stufen hinabführen und in der man fast das ganze Jahr hindurch Schnee findet. Besonders nach Norden, aber auch nach Nordwesten (unten liegt Passendorf) und Osten bieten sich von diesem Weg herrliche Ausblicke in das Glatzer Land und darüber hinaus. Der Weg beginnt beim Schweizerhaus/Schronisko "Na Szczelińcu", dessen altes Gebäude geschlossen ist, dafür ist ein Restaurant mit SB-Betrieb und Kiosk errichtet worden. Vor dem Schweizerhaus fällt der Tafelstein 30 m senkrecht ab. Hier waren früher Erinnerungstafeln an den Besuch von Goethe (28.08.1790) und König Friedrich Wilhelm II. (10.08.1790) angebracht. In der Nähe ist ein 25faches Echo zu hören. Die "Felsenstadt" war erst 1790 zugänglich gemacht worden. Der Aufstieg zur Großen Heuscheuer erfolgt im allgemeinen von → Karlsberg/Karłów aus über einen ausgebauten Weg mit vielen Stufen.
Weitere Erhebungen sind die Kleine Heuscheuer/Szczeliniec Mały (896 m; nicht zugänglich) und noch weiter südlich der 4 km lange Spiegelberg/Skalniak, an dessen westlichem Ende, direkt an der Grenze, die Wilden Löcher/Błędne Skały liegen. Auch dieses etwa 24 ha große Felsenlabyrinth (ca. 850 m) läßt sich auf einem Rundweg erwandern und bietet grotesk geformte Sandsteinfelsen (Wolfsloch, Schenke, Löwentatzen, Keller u.a.). Vom Tafelstein hat man eine prachtvolle Aussicht. 1921 stürzte der "Überhängende Stein" (1.500 t) in die Tiefe.
Die Zufahrt erfolgt von der Heuscheuerstraße Kudowa-Karlsberg aus (etwa 4 km hinter Kudowa links) über eine Straße zu einem Parkplatz (Einfahrt gegen Gebühr alle vollen Stunden von 9.00-19.00 h; wechselnder Einbahnstraßenverkehr).
Am Südhang der Heuscheuer (in der großen Kurve südlich von Karlsberg) sind die Reste von Fort Carl (von 1790). Auf der Hochebene im Südosten (Richtung Friedrichsgrund/Batarów) liegt das Hochmoor "Großer See"/Wielki Torfowisko Batarowskie. Am steilen Nordabhang des Gebirges stürzt die Posna in einem Wasserfall zu Tal.
Das Heuscheuergebirge, von Paul Keller "deutsches Märchengebirge" genannt, ist auch heute ein beliebtes Ausflugs- und Wanderziel mit herrlicher Aussicht. 1981 wurde die Heuscheuer in einer Größe von 130 kmĀ² als Landschaftspark ausgewiesen, 1993 zusätzlich als Nationalpark; die Große Heuscheuer, die Wilden Löcher und das Hochmoor sind Naturschutzgebiet.

Hirtensteine → Kieslingswalde

Hohndorf / Wyszki (490 m)
5 km sw Habelschwerdt, 341 E./124 E.
Das Dörfchen in eindrucksvoller Lage in einem Taleinschnitt am Hang des Habelschwerdter Gebirges, 1348 erwähnt, hat in seiner erhöht liegenden Begräbniskirche "St. Johannes der Täufer" einen schönen Schnitzaltar: Rankenwerk mit Engeln und Medaillonbildern umgeben das Bild des Täufers.
(Pfarrei Habelschwerdt)
Stadt Habelschwerdt/Bystrzyca Kł.

Hollenau / Gołogłowy (285 m)
4 km nw Glatz, 281 E./283 E.
Der Ort im unteren Steinetal an der Straße nach Neurode, 1347 erwähnt, hat eine kleine Kapelle, dem Hl. Antonius von Padua geweiht.
(Pfarrei Glatz)
Gemeinde Glatz/Kłodzko

Hüttenguth / Huta (810 m)
8 km nw Habelschwerdt, 49 E./30 E.
In dem auf dem Habelschwerdter Kamm gelegenen Dörfchen stand früher eine Glashütte. Südlich liegen die kaum mehr auffindbaren Reste von Fort Wilhelm, unter Friedrich Wilhelm II. 1790 errichtet. 2 km nördlich lag die Siedlung Dintershöh (750 m), vor ca. 150 Jahren vom Voigtsdorfer Freirichtergutsbesitzer Dinter gegründet, und oberhalb die Zobelbaude. Heute steht hier kein Haus mehr.
Westlich von Hüttenguth beginnt die "Spätenwalder Ewigkeit" → Habelschwerdter Gebirge.
(Pfarrei Voigtsdorf)
Stadt Habelschwerdt/Bystrzyca Kł.

Hummel / Homole (746 m)
3 km w Reinerz
Unmittelbar nördlich der alten Handels- und Heerstraße von Böhmen nach Polen durch die Grafschaft erhebt sich an der Paßhöhe (660 m), auch "Polnische Pforte"/Przelęcz Polskie Wrota genannt, der Basaltkegel des Hummel. Da er wie von der Natur dazu geschaffen war, diese Engstelle zu bewachen, wurde schon im 11. Jahrhundert auf ihm eine Burg errichtet. Die 1366 als "Landfrede" erwähnte Burg gehörte Anfang des 14. Jahrhunderts der Familie von Pannwitz. 1428 wurde sie von den Hussiten eingenommen, die von hier aus viele Raubzüge unternahmen. Unter Siegmund von Kauffung war das Hummelschloß eine berüchtigte Raubritterburg, bis der Ritter seine Untaten 1534 mit dem Tod büßte. Seit 1560 war die Burg nicht mehr bewohnt und verfiel. Erhalten sind Reste der Burgmauer und des Burgfrieds, etwa 2 m stark und 12 m hoch.
Westlich des Hummel erstreckt sich der sogenannte Hummelbezirk (Böhmischer Winkel) bis zur Landesgrenze.

Hummelstadt → Lewin

 

 

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Text by Junge Grafschaft
Layout by Dipl.-Ing. Christian Drescher, Wendeburg-Zweidorf, Kontakt: Feedback-Formular.
Erste Version vom 03.07.2002, letzte Aktualisierung am 05.11.2023.