Städte, Dörfer, Sehenswürdigkeiten, Flüsse und Gebirge

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Oberhannsdorf / Jaszkowa Górna (370 m)
7 km sö Glatz, 1.404 E./974 E.
Das stattliche Bauerndorf, 1324 erwähnt, zieht sich zu den Höhen des Reichensteiner Gebirges hinauf.
Den Kirchhof der Pfarrkirche "St. Nikolaus" betritt man durch einen Torturm (von 1706). Die ehemals gotische, 1777 barockisierte Kirche hat im Langhaus ein Tonnengewölbe. Beiderseits des Chorraums wurde der Kirchenraum durch zwei Anbauten erweitert und durch weitgespannte Bögen mit dem Chor verbunden. Die Kanzel stammt aus der Renaissancezeit.
Bereits um 1499 erwähnt wurde das kleine Schloß des Grafen von Magnis, das immer wieder umgebaut wurde und sich nun als dreigeschossiger Renaissancebau zeigt. Innen hat das Gebäude sehenswerte Korridore mit stilgemäßen Tür- und Fenstereinfassungen.
Oberhalb des Ortes an der höchsten Stelle der Straße nach Droschkau liegt, von Bäumen überragt, eine kleine Wegkapelle mit einer volkstümlich bemalten Pieta.
Gemeinde Glatz/Kłodzko

Oberlangenau / Długopole Górne (380 m)
8 km s Habelschwerdt, 1.197 E./945 E.
Der Name gibt die Lage und Ausdehnung des Dorfes in der "Au" der Neiße an, das 1346 vom benachbarten Niederlangenau abgetrennt wurde. Der Ort hatte seit 1384 eine hölzerne Pfarrkirche, die 1595 durch den Steinbau ersetzt wurde. Der im Verhältnis zu den Proportionen der Kirche zu hohe Turm, der etwa 100 Jahre später errichtet wurde und mit typischer Barockhaube mit doppelter Durchsicht versehen ist, läßt vermuten, daß auch die Kirche einmal vergrößert werden sollte.
Der einschiffige Innenraum der St. Peter und Paul geweihten Pfarrkirche hat eine flache Holzdecke und an drei Seiten umlaufende Emporen. Im Chorraum mit seinem spätgotischen Kreuzgewölbe führt eine Renaissancetür (1587) zur Sakristei. Der Hochaltar (um 1800) zeigt klassizistische Formen. Im Chorbogen rechts stand früher eine Madonnenstatue aus gotischer Zeit (wohl 1420-30), die nach Joseph Wittig aus der Zeit des Arnestus von Pardubitz (→ Glatzer Pfarrkirche) stammt und sich seit kurzem im Diözesanmuseum in Breslau befindet.
Der Freirichter von Oberlangenau, Hans Wolf, war der Anführer der Bauern im Kampf um Recht und Freiheit zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges 1622. Sein Besitz war der Oberhof, 1784 neu errichtet (Nr. 132).
Stadt Mittelwalde/Międzylesie

Oberrathen / Ratno Górne (360 m)
10 km sw Neurode, 436 E./347 E.
Kleines Reihendorf an der Posna, an Wünschelburg angrenzend, 1347 erstmals erwähnt.
(Pfarrei Wünschelburg)
Gemeinde Wünschelburg/Radków

Oberschwedeldorf / Szalejów Górny (350 m)
7 km w Glatz, 857 E./905 E.
Das Dorf an der Straße Glatz-Kudowa hatte schon 1269 eine Kirche, St. Georg geweiht. Durch einen Torturm (mit einem Wohnraum über dem Durchgang) betritt man den Kirchhof. Auch der freistehende Glockenturm dient als Torturm, die langgestreckte Kirche hat nur einen Dachreiter. Der Chorraum stammt noch aus gotischer Zeit, das Kirchenschiff erhielt wohl 1798 seine heutige Gestalt. Um 1900 erhielt die Pfarrkirche den neugotischen Hochaltar mit dem Bild des Pfarrpatrons sowie die farbigen Glasfenster. Gegenüber der Kanzel steht eine schöne Madonnenstatue aus der Zeit um 1500. Sie wurde bei der Restaurierung der Kirche verschenkt und kehrte nach vielen Irrwegen 1925 zurück. In einer Seitenkapelle steht eine eindrucksvolle Pieta (um 1420), das schönste der Grafschafter Vesperbilder.
Auf der Innenseite des Tor- und Glockenturms ist über dem Durchgang das Fragment eines gotischen Wimpergs mit dem Christushaupt eingemauert. Unterhalb nahe der Kirche steht eine Säule, die eine Pieta mit einem Kreuz dahinter trägt.
Gemeinde Glatz/Kłodzko

Obersteine / Ścinawka Górna (340 m)
5 km sw Neurode, 823 E./592 E.
Das kleinste der drei Steinedörfer ist ein altes Waldhufendorf. Oberhalb liegt an der Einmündung der Walditz in die Steine das Schloß Scharfeneck/Sarny, 1406 urkundlich erwähnt. Der heutige Hauptbau ist um 1700 entstanden, hat aber ältere Teile (1590). Neben dem dreistöckigen Gebäude mit Krüppelwalmdach steht ein Turm mit typischer barocker Haube, seitlich davon schließen sich Speichergebäude mit barocken Fassaden an. Im 18. Jahrhundert errichtete Graf Götzen eine Kapelle, deren Altarbild und Deckengemälde von dem Willmann-Schüler Franz Hoffmann stammen (→ Mittelsteine). Die Schloßgebäude benötigen dringend bauliche Erhaltungsmaßnahmen.
(Pfarrei Mittelsteine)
Gemeinde Wünschelburg/Radków

Olbersdorf / Stójków (460 m)
3 km s Landeck, 265 E./209 E.
Der kleine Ort an der Biele, 1346 erwähnt, profitierte in neuerer Zeit von der Nähe zum Bad Landeck und hatte ein Sanatorium und Unterkunftshäuser für Kurgäste. Im Ort befindet sich eine kleine Wegekapelle (19. Jh.).
(Pfarrei Landeck)
Stadt Bad Landeck/Lądek Zdr.

 

 

© 1995-2002
Text by Junge Grafschaft
Layout by Dipl.-Ing. Christian Drescher, Wendeburg-Zweidorf, Kontakt: Feedback-Formular.
Erste Version vom 03.07.2002, letzte Aktualisierung am 03.07.2002.