Aktuelle Nachrichten aus der Grafschaft Glatz

Neuer Aussichtsturm auf der Weißkoppe

In „Die Grafschaft Glatz“, illustrierte Zeitschrift des Glatzer Gebirgsvereins vom 15. November 1925 wird über die Weißkoppe in Eisersdorf berichtet: „Sie hat ihren Namen vom Freigutbesitzer E. Weiß, auf dessen Grund auch die Kalksteinbrüche und Kalköfen sind. Dieser kegelförmige Berg ist der letzte Ausläufer des Schneegebirges und ist 518 Meter hoch. Die Sektion Eisersdorf, Ullersdorf und Rengersdorf ließ den 15 Meter hohen Aussichtsturm vom Zimmermeister Scholz, Glatz, für 500 Mark bauen. Die Einweihung war am zweiten Pfingstfeiertag 1889. Sturm und Blitzschlag zerstörten ihn im Ersten Weltkrieg.“ Der Bericht erwähnt auch die nach dem großen Hochwasser vom 21. Juni 1883 neu erbaute eiserne Brücke in Eisersdorf.
Der G.G.V. hatte 1925 8.133 zahlende Mitglieder. Auf einer besonderen Versammlung auf dem Melling wurde entschieden, daß ein neuer Turm und ob er massiv, aus Holz oder Eisen errichtet wird. Auf mächtigem Betonsockel erheben sich fünf Lärchenstämme, mit U-Eisen verankert, von 16 bzw. 20 Metern. Der Turm aus Holz wurde am 23. August 1925 wieder eingeweiht. Er bot einen sehr schönen Rundblick in die ganze Grafschaft Glatz. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel der Turm und wurde als Feuerholz verbraucht.

Der Freundeskreis von Grafenort (Gorzanów), unter Präses Robert Duma, wirkte federführend für den Bau des dritten Turmes.
Besonders halfen ihm die Gemeinden Glatz und Habelschwerdt, der Kreis Glatz und die Oberförsterei Habelschwerdt (Bystrzyca Kłodzka). Die dritte Einweihung fand bei gutem Wetter bereits 23. September 2007 statt. Der Kulturdirektor der Gemeinde Glatz (Gmina Kłodzko), Hubert Krech, begrüßte zuerst den tschechischen Bürgermeister aus Rokittnitz, Petr Hudousek und aus Deutschland Helmut Goebel von der Heimatgruppe Niederschwedeldorf e.V. Er betonte damit das gute Verhältnis über Grenzen hinweg.

Foto: Helmut Goebel
Bischof Ignacy Dec aus Schweidnitz bei der
Einweihung des Aussichtsturmes auf der Weißkoppe.
Foto: Helmut Goebel

Bischof Ignacy Dec las vor den etwa 500 Gästen die heilige Messe. Acht Personen sprachen Fürbitten, so auch die Habelschwerdter Bürgermeisterin Renata Surma aus Altwaltersdorf. Helmut Goebel sagte danach: „Gott schütze die Natur, damit unsere Kinder und Enkelkinder in ihr gesund und glücklich leben können. Wir danken an dieser Stelle den Erbauern dieses Aussichtsturmes auf der Weißkoppe. Er ermöglicht uns einen weiten Blick in die wunderschöne Grafschaft Glatz. Herr, segne und beschütze auch in Zukunft alle Menschen, die hier herkommen.“ Nun sprach die Landrätin der Grafschaft Glatz, Monika Wielichowska (inzwischen Abgeordnete im Sejm) und zerschnitt zusammen mit dem Bischof das Band.
Mit Organisationskunst brillierten die Bewohner von Eisersdorf (Żelazno) sowie die Feuerwehr und der Verein der Hausfrauen. Sie alle haben das Fest vorbereitet, welches bis in die Nacht andauerte. Nun wartet der Aussichtsturm auf viele Touristen. Parkgelegenheit für Busse und Pkw ist am alten Kalkofen zwischen Eisersdorf und Melling.

Irena Rogowska, vereidigte Dolmetscherin in Słupiec (Schlegel)

Dieser Bericht wurde auch in „SCHLESIEN HEUTE“ Nr. 2/2008, S. 8 veröffentlicht.

 

 
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Erste Version vom 22.02.2008, letzte Aktualisierung am 24.10.2008.