Grafschaft Glatz > Humor und Mundart > Archiv 2007 der Gedichte des Monats

Die Mundart der Grafschaft Glatz (Schlesien)

Archiv der bisher veröffentlichten Gedichte auf der Mundart-Seite

Im Jahr 2007 wurden auf der Mundart-Seite folgende Verse
von Erhard Gertler u.a. als „Gedicht des Monats“ veröffentlicht:

 

Inhaltsübersicht 2007
Im Jahr 2007 wurden auf der Mundart-Seite folgende Verse von Erhard Gertler als „Gedicht des Monats“ veröffentlicht:

Monat, Jahr

Gedicht des Monats

Weihnachtsgedicht 2007

Frieden soll sein
Wenn 's Kreßkendla kemmt!

Dezember 2007

Schloffa giehn
Verfall

November 2007

Die Rentenerheehong
Fazit - wieder angepasst

Oktober 2007

EU - Eijentiemerversoammlong
Wo sind wir denn

September 2007

's letzte Gebaatla
Gedichte

August 2007

Waaterwendisch
Bärte

Juli 2007

Heimatgefühl
Gott sei Dank

Juni 2007

Slow Food - Fast Food
Doch

Mai 2007

Wieder Mai

April 2007

Spätzünder
Unwort des Jahres (2006)

März 2007

Friehjoarschgrisse

Februar 2007

Na dann Helau

Januar 2007

Ganz weise

Neujahrs-Gedicht 2007

Noijoahrschlätta

 

Weihnachtsgedicht 2007 (in Hochdeutsch)

 

Frieden soll sein

Nun soll es Weihnachten werden,
So heißt es auf Erden,
Und Frieden soll sein,
Von allein? -

Nun sollen wir inne halten,
Im Hetzen, - Gestalten,
Und kehren zu uns ein,
Wird das sein? -

Nun soll all unser Streben,
Im Ziel sein, - vergeben,
Ein innig Verzeih'n,
Tritt das ein? -

Nun, daß es so werde,
Auf unserer Erde,
Und jeder es schafft,
Geb Gott uns die Kraft.

Erhard Gertler


Mundartgedicht

 

Wenn 's Kreßkendla kemmt!

Ies doas nie a Begeistrung
Schon wochalang - doas stemmt! -
Ehb doß om Heilja Oomde
Doas liebe Kreßkend kemmt.

„Woas watt mersch och olls bränga?“
Freet jeder Proozel nu
Die Mutter on a Voater
On lett kää Leibesruh.

On ies daar Taag dann endlich
Nooch langem Watta doo,
Häärt goar nie uuf doas Freecha -
Ma koan sich 's denka ... - Joo!

„Kommt 's nie etz baale? - 's wärd doch
Schon tonkel dasse - siech!“
Queelt ma zum Oomd' die Mutter
Ols klääner Wonderlich.

Doch, wenn 's dernoochte klingelt,
Stärmt jedes - nää verpocht! -
Zu sahn eis „guude Steewla“
Woas 's olles hoot gebroocht.

On woas ma sich toat wenscha,
Leit dann goar herrlich datt
Bem Kreßbaame eim Glanze ...
Ies doas nie scheen? - Na, satt!

On wie die Kender frään sich
Die Äldan aa derbei,
Weil echte Weihnachtsstemmung
Eis ganze Haus zieht ei.

Max Volkmer (Alt-Plomnitz)

 


 

Gedichte des Monats Dezember 2007

 

Schloffa giehn

Och, wie ies die Welt doch schien,
Oalle messa schloffagiehn.
Ärjend wie, vielleicht amoal,
Weil ma äbens schloffa sool.

War die ganze Nacht doarchwacht,
Dar wird speeter ausgelacht.
Denn es frään siech die, die's wullda,
Weil se woas derreicha sullda.

Moanchmoal ies doas a der Kick,
Ei der gruußa Poletik.
War de oaber ausgeschloffa,
Koan off neue Kräfte hoffa.

Kemmt eim Zweispalt der Gefiehle,
Nee ärscht ei die Zweckermiehle.*
Macht ma's daam on jem a Recht,
Oam Ende iss fer oalle schlecht.

Ausgeschloffa nooch ner Zeit,
Lein die Sorja a bereit.
Es wondert niemandan wieso,
Die woarn ju vorher a schon doo. -

Erhard Gertler

* Zwickmühle


Verfall

Was heißt verfallen?
Verfallen ist weg.
Verfallen, verfallen,
All jeglicher Zweck.

Und ist es verfallen,
Wer sucht noch danach?
Verfallen ist verfallen.
Verfall das ist Schmach.

Erhard Gertler

 


 

Gedichte des Monats November 2007

 

Die Rentenerheehong

Nä, toat iech miech noiliech frään,
On iech muuß Oich doas a sään,
Denn es fällt mer goar nee schwäär,
Vu der Rente goabs doch mähr! -

Ma hoot miech sugoar oageschrieba!
Meine Noigier oagetrieba! -
Off zwee Bleetarn klipp on kloar,
Stoand woas ies, on woas de woar.

Woas de woar, hott iech geschluckt!
Oaber, hott iech miech verguckt!? -
Woarn die Zoahla ärn verdreht?
Nennt ma doas hoite „erheeht!?“

Die Zoahla ver a Aacha schwoamma,
Doo stoand doch nischte ver daam Komma!!
Die Prozente hoa iech huuch gerecht,
Doo wurd mer schlecht. -

Die Zeetscher onderm Streche woarn,
Rään zom Verhongarn, zom Verdorrn!
Sool iech die ganze Welt etz stetza? -
Oam Wärschtla spoarn tutt kämm woas netza.

Iech hoa etz Honger, hoa a Doarscht,
Drem leist iech mier 'n Zärpel Woarscht.
Iech siel miech eim daam Ieberfluß,
Dernoo ies Schluß. -

Wie iech a Schnapper uufgemacht,
Doo hoa rään zom Spott gelacht.
Du lieber Goot, daoß watt nee giehn,
Doas langt ju kamm fer Medezin!

Drem hoa iech mier etz ieberleet,
Wenn's nächste Moal on werd erheeht,
Doo spoar iech bes offs zahnte Joahr,
Dann langts off's Wärschtla - vleicht - nee woahr? -

Erhard Gertler


Fazit - wieder angepasst

Vergessen macht des Trubels Dichte,
Den Zeitenlauf unserer Geschichte.
Manch einer meint, es muß so sein,
Doch seid gewiß, sie holt uns ein!

Denn was im Zeitenlauf verdrängt,
Sich unbewußt nach oben zwängt.
Er wird einst fragen: „War das so!?
Warum verdrängt? - Weshalb? - Wieso?“

Und Rechenschaft wird man dann fordern!
Und den Begriff der Wahrheit ordern!
Und die, die Zeugen jener Tage,
Sind physisch nicht mehr in der Lage. -

Und Ohnmacht wird sich breiten aus! -
Was war! Was war! Ist aus! Ist aus! -
Den Deckel zu, - die Asche drauf,
Das war seit, „eh“ der Zeiten Lauf.

Und wir? - Wir wollten doch verbessern!
Was wir geschafft, war nur verwässern.
Vergessen ist vergangene Last. -
- Wir haben uns wieder angepasst. -

Erhard Gertler

 


 

Gedichte des Monats Oktober 2007

 

EU - Eijentiemerversoammlong

Der Präsident hoat eigeloadt,
Ei ääne wonderschiene Stoadt,
Mercedesse macha die Ronde,
Etz werds zo da Entscheidongsstonde!

Die Tajesordnong ieberquellt,
A jedes Land, es ies gewellt,
Ock seine Wensche doarchzosetza,
Met Reda on met Masserwetza.

A jedes hoot sänn eijna Ploan,
Vu daam's a nee oabweicha koan.
A jedes hoot goar viel zo fordan,
On mechte Pinke, Pinke ordan.

Die vu Andarn flux zo hulla ies,
Drem ies der Kampf a schon gewieß.
Denn woas ma wiel, woas ma derzwengt,
Ei's eijne Portmonee doch sprengt.

Woas stäärt änn, ob es Geld doo langt,
Ma hoots gewullt, ma hoots verlangt,
Bevor nooch jemand protestiert,
Ies doas Malläär a schonn possiert.

Woas ies denn schlemmes doo derbei?
War on gezoahlt, ies nee derbei! -
Denn dar gezoahlt, dar iss gewehnt,
Ar kriecht halt nischt on werd verhehnt.

Erhard Gertler


Wo sind wir denn

Wo sind wir denn, die wir betagt,
Nach denen heute keiner fragt? -
Wo sind wir denn, die wir geschafft,
Im Alltagsleben nun erschlafft? -

Was zählen wir noch im Gefüge? -
Ist Altern heut schon eine Lüge? -
Was einmal Selbstverständlichkeit,
Führt nun zum Generationenstreit.

Lach nicht! Auch Du wirst einmal alt,
Und suchst im Heute Deinen Halt!
Wirst Du ihn finden im Gewirr? -

Oder wirst auch Du am Ende irr? -
Denk nach! Denk nach! Was nun passiert,
Was Jugendwahn hinwegkaschiert!
Du lebst letztendlich nicht für Dich, -
- Es trifft auch Dich. -

Erhard Gertler

 


 

Gedichte des Monats September 2007

 

's letzte Gebaatla

Lieber Gott, doo mach etz Schluß!
Iech war a Menscha zom Verdruß,
Woas meegliech woar, es ies geschahn,
Es watt nischt andersch nemme warn.

Hielf doas iech etza eischloof, - leise,
On scheck miech off die gruuße Reise,
Zo Dier nuff ei a Himmel nei,
Wenns gieht schonn baale - äbens glei.

Erhard Gertler


Gedichte,

sind Schmerzen der Zeit.
Zur Vergänglichkeit bereit.
In die Zukunft gedacht.
Im Heute belacht.

Erhard Gertler

 


 

Gedichte des Monats August 2007

 

Waaterwendisch

Nu, gieht denn nischt, wie siechs gehäärt! ?-
Ies denn die Welt totaal verkährt? -
Zo Pfingsta blieht kä Pfingstruuse nee! -
Doas Waater scheint, es ies atzwee.

Daos Friehjoahr kemmt eim Wenter foast,
On wenn oalls wäxt, derfrier mer foast!
On nischt, nischt lett siech nee derzwenga:
„War wiel denn doo nooch Sommersenga!?“

War wiel siech doo nooch frään off's Noie,
Wenn on dernoochern kemmt die Roie? -
War wiel siech do nooch frään, woas kemmt,
Wenn oalls ne andere Wendong nemmt? -

Ihr Loite, häärt mier amoal zu! -
Die Welt, woar emmer schon asu.
Die Welt woar emmer schon verreckt!
Hoot's Waater jeda schonn begleckt? -

Mier kenna's drehn, mier kenna's leiarn,-
Goabs nee schon frieher Hoajelfeiarn!? -
Die Bitte, o a lieba Goot, -
Doas ar ock Gnade met ons hoot!? -

Hoa mier doas oalles schonn vergassa? -
Sei mier denn hoit asu versassa,
Mier kenda oalles poassniech macha? -
- Der Herrgoot teede bloosich lacha.-

Kähr mer zo onser oaller Glecke,
Ock off a Boden ganz zorecke,
On loa mar'n macha, wie ar's mecht.
„Der Herrgoot, macht schonn oalles recht.“

Erhard Gertler


Bärte

Sind Bärte Werte? -
Drei Tage Bärte? -
Mal nicht rasiert,
Zu viel passiert? -

Keine Zeit zur Rasur? -
Wem auf der Spur? -
Im Leben drin,
Wie immer „in?“-

Was sagt uns das heute? -
„O Gott! Liebe Leute!“ -
Nichts, aber auch nichts!
Des entfremdeten Gesichts. -

Warum also nur,
Die neue Tour? -
Ja, wer's noch nicht kennt,
„Einfach gegen den Trend.“ -

Erhard Gertler

 


 

Gedichte des Monats Juli 2007

 

Heimatgefühl

Scheinbar geht es nun bergab.
Schon seit langem nicht im Trab.
Nunmehr kräftig im Galopp,
Was gewesen wird zum Flop.

Doch ich schätz, was einmal war,
Was für alle klipp und klar,
- Heimat du immerzu, -
Läßt und läßt mir keine Ruh.

Erhard Gertler

 

Gott sei Dank

Gott sei Dank! Gott sei Dank!
Nun spricht man über einen Zank,
Der auf's Vergangene hinweist
Und Vertreibung nun mal heißt.

Sechzig Jahr und mehr vergangen,
Was ist heut noch zu erlangen? -
Die zu tiefst erlebt die Not,
Sie sind tot! - Sie sind tot! -

Für alle, die der Schmerz getroffen,
Blieb die Zukunft lange offen.
Die, die fragten nach dem Sinn,
Sie sind hin. -

Nun ein neuer Zeitgeist reitet,
Gewesenes wird aufbereitet,
Mit neuem Geist, mit neuem Blick, -
Aber bitte, macht's nicht chic! -

Denkt an jene, die es erlebt,
In dessen Herzen es gebebt!
Laßt es an's Tageslicht nun kommen,
Bringt Gewesenes nicht verschwommen.

Erhard Gertler

 


 

Gedichte des Monats Juni 2007

 

Slow Food - Fast Food

Slow Food, - fast food, ha! Ha! Ha!
Alles war schon einmal da.
Was mit Tempo heut gemessen:
Langsam, langsam, sollst Du essen!

„Jonge ies nee asu schnell!
Sääta mier doch schonn, na gell?“
Denn woas schnelle neigesackt,
Siech em Bauch on Hefte packt.

Woas ma frieher schon gewoßt,
Hoit off englisch häärn de most.
Asu werd Mode haargeschärcht,
On die Sprooche rään verwärcht.

Nä, nä, nä! Wie intell'gent,
Siech woll hoite moancher nennt!
Drem hoa iech, - wenn a bedauert, -
Englisch, - Huuchdoitsch doo gepauert.

Erhard Gertler


Doch

Doch! Wir haben auch Geschichte.
Steht sie uns nicht zu Gesichte? -
Weil die Zeit uns überholt?
Wir scheint's anders heut gepolt?

Doch! Wir haben zu vertreten,
- Wenn auch manchmal ungebeten, -
Einen ganz gewichtigen Teil,
Einen geschichtlich groben Keil. -

Dieser ist und dieser bleibt, -
Das, was auseinander treibt.
Wahrheit, - Klarheit, - Ehrlichkeit.
- Doch, wer ist dazu bereit? -

Erhard Gertler

 


 

Gedicht des Monats Mai 2007

 

Wieder Mai

Nun ist es wieder Mai.
62 Jahre sind vorbei.
62 Jahre sind es schon,
Immer noch der gleiche Ton?

Nein, gewiß nicht, nicht mehr heute!
Keiner weiß was es bedeute,
Besiegt zu sein - und vogelfrei,
Wie ein Vogel, - doch, nicht frei. -

Nur beherrscht, - wie eh vorher,
- Der Gedanke fällt schon schwer. -
Denn, - der schnelle Zeitenwandel,
Gebar gar manchen schrägen Handel.

Der als Frühlingslüftchen weht,
Schon über 60 Jahr besteht.
Es war gerecht! Es war halt so!
Liebe Menschen seit doch froh!

Es konnt' für Euch noch schlimmer sein,
Höret doch auf, mit Eurem Schrei'n!
Ihr waret die, die es betroffen,
Drum ließ man lange alles offen.

Ließ Euch hoffen, ließ Euch glauben,
Nichts, auch nichts wir man Euch rauben!!!
Und hat mit Loben und mit Beten,
Die Hoffnung fester nur getreten.

So wollte man Geschichte Schreiben,
Und Pflöcke in die Zukunft treiben.
Doch in das Lebens wirrem Brei,
Wird es immer wieder Mai. -

Erhard Gertler

 


 

Gedichte des Monats April 2007

 

Spätzünder

Ach, es gibt so viel unschöne,
Ungewollte Zwischentöne. -
Im Fernsehen, wie im Internet,
Die wohl keiner gerne hätt.

Aber, er, er muß sie dulden,
Und dem Dialer manches schulden.
Zeit und Geld und noch viel mehr,
Im Reklame Hin und Her.

Will er, daß er was erhasche,
Greift man ihm schon in die Tasche.
Noch bevor er es begriffen,
Hat man längst schon zugegriffen.

Klack! So schnappt die Falle zu,
Und der Dumme, der bist Du.
Hast gesurft, hast auch gewählt.
Auf's Vertrauen auch gezählt.

Hast gekauft und auch gezahlt,
Mit dem Erwerb sogar geprahlt,
Wirst belacht, Dir wird verkündet,
Das Du halt zu spät gezündet.

Erhard Gertler


Unwort des Jahres (2006)

„F r e i w i l l i g e   Ausreise!“
Unwort!
Wie warst du doch leise?
Unwort! Da sträuben sich die Haare!
Ein Unwort, schon über 60 Jahre!

Erhard Gertler

 


 

Gedicht des Monats März 2007

 

Friehjoarschgrisse

Die Sonne lacht vum Himmel roa,
Ma hoot kä Pelzla nemme oa,
Der looe Wend brängt ons gewisse:
Friehjoahrschgrisse!

Baale hoa mersch etz geschoafft,
Sie Sonne, kriecht a schonn mähr Kroaft,
Ma hoot a nemme kaale Fisse:
Friehjoahrschgrisse!

Die ärschta Knospa ploatza uuf,
Die Veechel baun ihr Nestla uuf,
Die Mädlan, die waarn hibsch on sisse!! -
Friehjoahrschgrisse! Friehjoarschgrisse!

Me'm biesa Wenter iss etz aus,
Vu Stolze gieht ma schonn ems Haus,
Es Friehjaohr, macht zwoar Kompromisse:
Friehjoarschgrisse!

Es werd! Es werd! Mier warn's derlaaba,
Es ging bes jetze nischt dernaaba,
Macht's Waater a nooch a poar Schmisse,
Ha - 's sein Friehjaohrschgrisse! Friehjoahrschgrisse!

Erhard Gertler

 


 

Gedicht des Monats Februar 2007

 

Na dann Helau

Ach, da scheint etwas verkehrt,
Jetzt ist alles noch „Mehr-Wert!-
Steuer“ zahlst Du obendrauf,
Für jede Arbeit, jeden Kauf.

Und, was schon mal vorgepreist,
Sich als Teuerung erweißt.
Ja, wer es bis jetzt nicht kennt,
3 Prozent, sind 3 Prozent plus 3 Prozent!

Jede Rechnung weißt es aus,
Flattert sie bei Dir ins Haus.
Bevor die Konjunktur beginnt,
Unser Aufschwung schon zerrinnt.

Manche Hoffnung wird zu Asche,
Aber voll ist doch die Tasche.
Denn was man schon einmal hat,
Macht einen später auch noch satt.

Doch, was man vorweg genommen,
Kann man nicht noch mal bekommen.
Ums Staatssäckel wird's wieder mau, -
„Na dann Helau!“

Erhard Gertler

 


 

Gedicht des Monats Januar 2007

 

Ganz weise

Ach, wie sind wir intelligent,
Von der Wirklichkeit getrennt,
Täglich neu gar zu bezirzen,
Womit das Leben sei zu würzen.

Alles Neue uns erfreue,
Wer's nicht glaubt, es tief bereue.
So hört man die „Heut'gen“ lästern:
„Du, Du bist ja doch von gestern!“

Doch die „Heut'gen“ sind schon bald,
Auch von gestern und schon alt.
Und, - wer die Geschichte kennt, -
Von der Wirklichkeit getrennt.

Um ein Fazit hier zu geben:
Seht, ach seht, so ist das Leben!
Drum, o Mensch, o bleib beweglich,
Und im Geist nicht überheblich.

Erhard Gertler

 


 

Neujahrsgedicht 2007

 

Noijoahrschlätta

Noijoahrschlätta, well mer wetta,
Klengt doarchs Land,
Wie bekannt.

Noijoahrschlätta, wenn mersch hätta,
Ohne Schaam,
Wär a Traam.

Noijoahrschlätta, kennde dätta,
Noies kemmt,
Oalles stemmt.

Noijoarschlätta, doas wiel lätta,
- Noies ei! -
Mier sein derbei.

Erhard Gertler

 

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Erste Version vom 23.06.2008, letzte Aktualisierung am 08.07.2009.