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Kultur und Geschichte
der Grafschaft Glatz (Schlesien)

 

Erinnerungen und Gedenken

Erinnerungen und Gedenken 2024

Besondere Geburtstage und Sterbetage von Persönlichkeiten aus der Grafschaft Glatz

Im Jahrbuch „Grofschoaftersch Häämtebärnla“, das bis zum 72. Jahrgang 2020 erschienen ist, war die Rubrik „Erinnerungen und Gedenken“ im Anschluss an das Kalendarium ein fester Bestandteil. Darin wurden besondere Geburtstage und Sterbetage von Persönlichkeiten aus der Grafschaft Glatz gewürdigt, deren Lebensdaten und wichtigste Verdienste von Alfred Staude †, Hubert Hübner †, Brigitte Lambiel und Ulrich Klebeck zusammengestellt wurden.
Weil es das „Häämtebärnla“ leider nicht mehr gibt, soll diese Rubrik daher fortgeführt werden. Dafür hat der Verfasser das Jahrbuch „Grofschoaftersch Häämtebärnla“ von 2019 ausgewertet sowie einige Ergänzungen und Korrekturen vorgenommen.

Christian Drescher

 

2019 - vor 5 Jahren verstorben:

Gottfried Drescher, am 14. März 2019 in Hagen. Langjähriger Berichterstatter für Verlorenwasser. Er hat dutzende Heimatreisen und jährliche Dorftreffen in Völlinghausen organisiert, in der Verlorenwassener Kirche Gedenktafeln anbringen und auf dem Friedhof ein Lapidarium einrichten lassen. Auf seine Initiative wurden in Völlinghausen ein Gedenkstein augestellt und die Dorfgeschichte und ein Bildband von Verlorenwasser gedruckt. Geboren am 2. Februar 1929 in Verlorenwasser.

Georg Hoffmann, am 28. Mai 2019 in Bochum. 1952 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Heimatgruppe Grafschaft Glatz, dessen Vorsitzender er von 1982 bis 2015 war. Ab 1979 war er Vorsitzender der Neuroder Kreisversammlung. Er organisiert ab 1973 Heimatfahrten und bemühte sich, Kontakte zu den jetzigen Bewohnern in der Grafschaft herzustellen. Für seine Verdienste 1994 mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Die Grafschafter Gremien ehrten ihn 1992 mit dem Ehrenteller der Grafschaft Glatz und 1998 mit der „Glatzer Rose“. Seit 1991 Ehrenmitglied des Glatzer Gebirgs-Vereins. Geboren am 16. Juli 1932 in Neurode.

Prof. Dr. agr. Ekkehard Pabsch, am 15. Juni 2019. Jurist und Diplomlandwirt. Träger des Bundesverdienstkreuzes. Er lehrte Agrarrecht an der Universität Bonn, war Präsident der Europäischen Agrarrechtsvereinigung. Geboren am 26. November 1929 in Glatz.

Gotthard Wendler, im August 2019. Langjähriger Vorsitzender der Habelschwerdter Kreisversammlung und Vorsitzender der Heimatgruppe Grafschaft Glatz ab 2015. Berichterstatter und Sprecher der Lauterbacher-Michaelsthaler Heimatgemeinschaft, organisierte Himatfahrten, richtete in Altena die Kreisheimatstube ein und wurde mit der „Glatzer Rose“ ausgezeichnet. Geboren am 26. September 1940 in Lauterbach.

Edeltraud Urner, am 22. Oktober 2019 in Braunschweig. Jahrzehntelanges Vorstandsmitglied des Glatzer Gebirgs-Vereins von 1971 bis 2019 und seit 2012 Ehrenmitglied des GGV. Berichterstatterin der Familiennachrichten des GGV. Aktives Mitglied des Sing- und Spielkreises Braunschweig-Thune. Geboren am 27. März 1929 in Altlomnitz.

2014 - vor 10 Jahren verstorben:

Klemens Gründel, am 14. Januar 2014 in Beckum. Langjähriger Sprecher und Berichterstatter der Krotenpfuhler. Bereits bei der ersten Krotenpfuhler Kirmes war er maßgeblich beteiligt; seit 1986 organisierte er alle zwei Jahre diese Heimattreffen. Anerkannt und beliebt im Rahmen seiner Mitarbeit bei den Grafschafter Gremien. Geboren am 19. Dezember 1929 in Krotenpfuhl.

Josef Rieger, am 4. Februar 2014 in Türkheim. Bis ins hohe Alter erfreute und begeisterte er durch sein virtuoses Orgelspiel. Bei seinen Landsleuten war er außerdem geschätzt für die Verbreitung der Christkindl-Messe von Ignaz Reimann im süddeutschen Raum. Geboren am 22. Februar 1917 in Lewin.

Prof. Dr. Heinz Marx, am 28. Februar 2014. Als Sohn des allseits bekannten „Photo-Marx“ in Glatz, Wilhelmstr. 9, geboren. Studium der Zahnheilkunde in Mainz. Die nächsten Stationen waren Promotion, Wissenschaftlicher Assistent, Habilitation, Oberarzt, bis ihn 1971 die Berufung zum außerordentlichen Professor erreichte. 1975 erfolgte der Ruf als ordentlicher Professor an die Universität Bochum und wenig später als ordentlicher Professor an die Universität Mainz; diesem Lehrkörper blieb er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1985 treu. Während seiner Mainzer Lehrtätigkeit bewältigte er 49 Dissertationen und erreichte nebenbei u.a., daß 46 wissenschaftliche Veröffentlichungen aus seiner Feder publiziert wurden. Wie kein zweiter Grafschafter Akademiker war er der heimatpolitischen Basisarbeit und der Kulturvermittlung des deutschen Ostens verpflichtet. Geboren am 12. Juli 1920 in Glatz.

Johannes Tautz, am 3. März 2014. Im Ruhestand hat er seine Liebe zur Grafschaft Glatz und zu seinem Heimatdorf in mehreren Filmen dokumentiert. Durch die Sicherung der Urkunden aus dem Turmknauf der Kirche St. Martin hat er mit das Fundament für die Erstellung der Chronik über sein Heimatdorf durch Hubert Hübner gelegt. Reiseleiter und Dolmetscher bei vielen Heimatfahrten für die Falkenberger, Euler und anderer Heimatgemeinschaften. Geboren am 8. Mai 1940 in Glätzisch-Falkenberg.

Paul Franke, am 13. Juni 2014. Rühriger und seit 1996 tätiger Berichterstatter von Seitendorf. Geboren am 11. April 1941 in Seitendorf.

Rosa Franke, geb. Zeisberg, am 26. Juni 2014. Berichterstatterin für Peucker, Kreis Habelschwerdt, dortselbst auch geboren.

2009 - vor 15 Jahren verstorben:

Annelies Scholz, am 8. April 2009 in Bielefeld. War über 50 Jahre Berichterstatterin für Gompersdorf, Seitenberg und Schreckendorf. Innerhalb der Heimatgruppe Bielefeld hatte sie jahrzehntelang verschiedene Vorstandsämter inne. Sie organisierte die Heimattreffen in Wolfach und Bielefeld sowie die Heimatfahrten. Ihre umfangreiche Heimatdokumentation hat sie der Stiftung Grafschaft Glatz/Schlesien vermacht. Am 2. Dezember 2004 erhielt sie den Ehrenteller der Grafschaft Glatz. Geboren am 8. Juli 1924 in Schreckendorf.

Dr.-Ing., Dr.-Ing., E.h. Werner Lindner, am 10. Mai 2009 in Kommern. 1958 Promotion zum Dr. Ing an der Technischen Hochschule Hannover. Tätig in Vorständen der Wasserwirtschaft, Leiter des Erftverbandes, 1970 Präsident des Verbandes der deutschen Wasserwirtschaft, 1982 Ehrenpromotion an der TH Aachen. Jahrzehntelang Mitglied der Glatzer Kreisversammlung. Nach seiner Idee Zusammenstellung und Herausgabe der Dokumentation: „Die Grafschaft Glatz 1945/46 Vom Kriegsende bis zur Vertreibung“. 1992 erhielt Dr. Lindner den Ehrenteller der Grafschaft Glatz. Geboren am 15. Mai 1922 in Glatz.

Paul Wagner, am 23. Mai 2009 in Troisdorf. Ingenieur, Mitaufbau und Pflege des Grafschafter Wegekreuzes im Park des Hauses Schlesien in Königswinter, Mitgestalter der Treffen der „Grafschafter im Rheinland“ und der Grafschafter Tage im Haus Schlesien. Für die Zentralstelle Grafschaft Glatz e.V. verantwortlich geführte Renovierungsarbeiten am Habelschwerdter Friedhof. Transport des Grabsteins von Paul Preis von Lüdenscheid nach Habelschwerdt. Am 9. Dezember 2000 erhielt Paul Wagner das Ehrenzeichen „Glatzer Rose“. Geboren am 23. Oktober 1940 in Rosenthal.

Barbara Müller-Schlombs, am 31. Mai 2009 in Jever. Lehrerin. Verfasserin von: „Geschichten aus Glatz“, „Weiterwachsen ohne Wurzeln“, „Es gibt immer einen neuen Tag“, „Das Wandern ist des Müllers Lust“, „Aus der Schule geplaudert“. Geboren am 31. Januar 1929 in Glatz.

Hans Veit, am 13. Juni 2009 in Warendorf. Lehrer, Rektor in Beckum, Leiter einer Volks- und Aufbaurealschule in Warendorf, Realschullehrer, Schulrat im Kreis Arnsberg, Oberschulrat beim Regierungspräsidenten. Leitender Regierungsschuldirektor für Hauptschulen in Münster. Mitarbeiter im Pastoralrat der Grafschaft Glatz, Verfasser von vielen fundierten Artikeln im „Grafschafter Boten“ und Vorträgen bei der Grafschafter Wallfahrt in Telgte. Geboren am 24. August 1928 in Wiesau.

Dr. Herbert Eckelt, am 29. Oktober 2009 in Werne. 1953 promovierte er zum Dr. phil. Langjähriges Vorstandsmitglied der Heimatgruppe Grafschaft Glatz e.V., Autor zahlreicher Beiträge, Broschüre „1000 Jahre Glatz - Entstehung und Geschichte 981-1981“ sowie des Faltblattes „Die Grafschaft Glatz/Schlesien“. Jahrzehntelanger Vorsitzender der Landsmannschaft Schlesien in Werne. Er schrieb auch zahlreiche historische Beiträge Westfalen betreffend. Als einer der ersten erhielt er am 28. März 1987 den Grafschafter Ehrenteller. Geboren am 4. Januar 1920 in Niedersteine.

2004 - vor 20 Jahren verstorben:

Gerhard Veith, am 13. Februar 2004. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Grafschafter Gremien, der Heimatgemeinschaft Bad Landeck und der Habelschwerdter Kreisversammlung. Er war ein Mann der ersten Stunde. Geboren am 26. Februar 1924 in Bad Landeck.

Pater Bernhardin Gerhard Leisner, am 6. April 2004. Er erhielt die Priesterweihe 1958 in Breslau und war als Franziskanerpater in den Klöstern in Glatz, Gleiwitz, Ratibor, Neisse, Neustadt und Breslau tätig. Ab 1982 betreute er die deutschen kath. Gemeinden in Niederschlesien.Geboren am 17. Juli 1932 in Teilbach, Kreis Cosel.

Judith von Eßen, geborene Hellwig, am 19. November 2004 in Varel. Sie war Bildhauerin und Kunsterzieherin. Schuf zahlreiche Gedenktafeln der Vertreibung. Das Wahrzeichen von Varel „Die Krabbenpulerin“ und die „Seehundgruppe“ auf der Nordseeinsel Wangerooge sind ebenfalls von ihr. Geboren am 6. März 1924 in Neurode.

1999 - vor 25 Jahren verstorben:

Franz Stein, am 1. Juli 1999 in Schwerte. Publizist. Herausragendes Wirken für Schlesien, die Grafschaft Glatz und sein Heimatdorf Ullersdorf. Unerschütterliches Eintreten für die Heimatvertriebenen. Mitunterzeichner der Rcchtsver­wahrung der vertriebenen Schlesier aus der Grafschaft Glatz. Ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Ehrenteller der Grafschaft Glatz. Bücher aus seiner Hand: Ortschronik von Ullersdorf, „Gedenkbuch der Heimatgemeinde“, „Alte Bauerngeschlechter der Grafschaft Glatz/Schlesien“, „Die kleine Residenz“. Geboren am 7. September 1919 in Ullersdorf.

Paul Scholz, am 18. November 1999 in Bielefeld. Großes Engagement für die Heimatgemeinschaft Kirchspiel Schreckendorf mit Seitenberg und Gompersdorf. Organisator der „Bielefelder Treffen“. Aktiv in der Trachtengruppe „Glatzer Bergland“. Ausgezeichnet mit der „Glatzer Rose“. Geboren am 22. August 1930 in Schreckendorf.

1994 - vor 30 Jahren verstorben:

Karl Kastner, am 18. Januar 1994 in Salzgitter. Verdienstvolles Vorstandsmitglied des Glatzer Gebirgs-Vereins. Geboren am 10. Juli 1924 in Kieslingswalde.

Joachim Schmidt, am 11. Februar 1994 in Kümmersbruck. Rektor a. D.. Geboren am 13. Dezember 1927 in Gompersdorf. 34 Jahre Kirchenchorleiter. Ehrenbürger der Gemeinde Köfering wegen seiner uneigennützigen und beispielhaften Förderung des Gemeinwesens in Schule und im kulturellen Bereich.

Hubertus Günther, am 6. März 1994 in Oesede. Monsignore, Prälat. Priesterweihe 28. Januar 1934 in Breslau. Diözesan-Jugendseelsorger der Grafschaft Glatz. Unerschrockenes Auftreten gegenüber den Nationalsozialisten. 12 Verhöre bei der Gestapo, 9 Monate Gefängnis. Nach der Vertreibung Aufbau und Begleiter der „Junge Grafschaft“, Organisator Grafschafter Wallfahrten; z. B. in Telgte, Werl und Rulle, die erste am 21. Juli 1946 in Listrup. Präses des Hedwigswerkes. Ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Ehrenteller der Grafschaft Glatz. Beigesetzt in Borgloh. Geboren am 2. Juni 1907 in Oppeln.

Wilhelm Wolf, am 10. März 1994 in Witten. Verdienter Mitarbeiter in der Heimatgemeinschaft Lauterbach und Michaelsthal. Verfaßte „Das Dorfbuch von Lauterbach und Michaelsthal“. Geboren am 24. September 1918 in Lauterbach.

Heinrich Rieger, am 22. September 1994 in Remscheid. Bereits seit 1938 in Remscheid, dort langjähriges Vorstandsmitglied und schließlich Ehrenmitglied des „Vereins der Schlesier e.V.“. Aktives Mitglied im Kolpingwerk. Stellte seine Heimattreue stets unter Beweis. Geboren am 7. Februar 1912 in Mittelsteine.

Ludwig Mann, am 3. Oktober 1994 in Uchte. Geistlicher Rat und Pfarrer. Priesterweihe am 2. Juli 1939. Kaplan in Gabersdorf, Wölfelsdorf, Grafenort, Niedersteine, Wünschelburg und Oberschwedeldorf. Nach der Vertreibung unter schwierigen Verhältnissen 48 Jahre in tiefster Diaspora in Warmsen und Uchte als Seelsorger tätig, wo er sich hohes Ansehen bei Heimatvertriebenen und Einheimischen sowie bei den evangelischen Christen erwarb. Geboren am 22. September 1914 in Neurode.

1989 - vor 35 Jahren verstorben:

Albert Hantsch, am 3. Februar 1989 in Erftstadt-Liblar. Geboren am 2. Februar 1902 in Tscherbeney; Buchdruckerlehre in Bad Kudowa, Militärlaufbahn bis zum Stabsintendanten; nach amerikanischer Gefangenschaft mit seiner Familie bis 1960 in der Tschechoslowakei; Oberinspektor beim Rechnungsprüfungsamt in Düsseldorf bis zur Pensionierung: Als Schriftsteller beschreibt er die Menschen im sogenannten „Böhmischen Winkel“ und ihr meist einfaches Leben. Wichtigste Werke sind: „Vom Hummel zur Heuscheuer“ (erschienen im Marx-Verlag, Leimen, 1976) und „Grenzecker Heimatgeschichten - Die vom Teufelstein“. (Norbert Bartonitschek).

Max Stephan, am 4. Februar 1989 in Hattingen im Alter von 66 Jahren. Mitbegründer und Vorsitzender der Heimatgemeinschaft Schlegel, stellv. Vorsitzender der Neuroder Kreisversammlung, Organisator von Heimatfahrten und Treffen, Beiträge im „Grafschafter Boten“ und „Grofschoaftersch Häämtebärnla“.

Prof. Dr. Dr. Georg Siegmund, am 4. Juni 1989 in Fulda. Professor f. Philosopie an der Theol. Hochschule in Fulda; Wissenschaftler von internationalem Rang. Geboren 25. Juni 1903 in Raumnitz bei Ullersdorf. (Siehe „Grofschoaftersch Häämtebärnla“ 1994, Seite 46.)

Felix Volkmer, am 22. Juli 1989 in Willebadessen-Niesen. Rektor, Organist. Lehrer in Rengersdorf, Hollenau, Nieder-Hermsdorf bei Waldenburg, in Oberschlesien bis zur Flucht nach Rengersdorf. Von dort Vertreibung. Schulleiter in Niesen. Ehrenamtliche Tätigkeiten, u. a. im Kreisvorstand des Bundes der Vertriebenen in Warburg. Beiträge in „Grofschoaftersch Häämtebärnla“. Geboren am 10. Januar 1900 in Schreckendorf.

Richard Hauck, am 24. September 1989 in Carlsberg. Mitbegründer und „Motor“ der Heimatgemeinschaft Schlegel. Organist und Gestalter der Gottesdienste bei den Schlegeler Treffen. Engagierter Berichterstatter für den „Grafschafter Boten“. Geboren am 13. März 1913 in Breslau.

Walter Nowotny, am 29. September 1989 in München. Mitbegründer und über Jahrzehnte Leiter der Heimatgruppe Grafschaft Glatz in München.

Alfred Völkel, am 6. November 1989 in Schwelm. Vermessungsoberinspektor. Verfaßte u.a. Heimatortsbeschreibungen für alle Gemeinden des Kreises Neurode für die Neuroder Heimatstube in Castrop-Rauxel. Leiter des Katasteramtes Schwelm. Geboren am 13. Januar 1897 in Kunzendorf bei Neurode.

Jörg Marx, am 21. November 1989 in Leimen. Verleger. Sohn des bekannten Heimatfotografen Georg Marx. Gemeinsam mit seiner Frau Liesel hat er eine Vielzahl bedeutender Grafschaft Glatzer Bücher im „Marx-Verlag, Leimen“ (übernommen vom Verlag „Grafschafter Bote“, Lüdenscheid) herausgebracht. Außerdem die „Grafschaft Glatzer Heimatblätter“ (von 1949 bis 1974) und den Grafschaft Glatzer Bildkalender, der heute noch erscheint. Hinzu kommen „Historische Landkarten“, Karten-Neudrucke, Stadtplanauflagen und Dokumentationen. Ausgezeichnet mit dem Schlesierkreuz und dem Grafschaft Glatzer Ehrenteller. Geboren am 19. März 1918 in Glatz.

Nina Hötzel-Strauch, am 6. Dezember 1989 in Frankfurt/M. Hervorragende Pflegerin der Grafschaft Glatzer Mundart. Arbeitete schon in den 30er und 40er Jahren mit Robert Karger. Georg Hartmann und Bruno Neugebauer zusammen. Nach der Vertreibung rege Vortragstätigkeit in der gesamten Bundesrepublik, Aufsätze über Mundartpflege und richtige Mundartschreibung in den Grafschaft Glatzer Heimatblättern und im „Grafschafter Boten“. Schrieb etwa 200 Kurzbiographien Grafschafter Persönlichkeiten für das Lexikon der Grafschaft Glatz. Geboren am 10. Februar 1897 in Brand.

1979 - vor 45 Jahren verstorben:

Josef Czichy, 1979 in Münster. Buchhändler. Betreuer des religiösen Zentrums der Grafschaft Glatz - als „Glatzer Stube“ im Heimathaus Telgte bekannt -. Verfasser heimatkundlicher Aufsätze und Mitbegründer des Grafschaft Glatz e.V. Münster. Geboren 1900 in Namslau.

Dr. Eduard Köhl, 1979 in Detmold. Verwaltungsoberrat, Schriftsteller; geboren 1901 in Cottbus, seit 1910 in Glatz. Schrieb zahlreiche Aufsätze und Erzählungen und verfaßte in mühevoller Forschungsarbeit „Die Geschichte der Festung Glatz“, die zugleich die Geschichte der Stadt Glatz ist. Von ihm erschienen im Gemeinschaftsverlag „Grafschafter Bote“ (Lüdenscheid) / Marx-Verlag (Leimen) „Die Bäckerliesel von Glatz“ und „Glatzer Festungsgeschichten“.

Dr. Heinrich Schindler, am 17. Februar 1979 in Bergisch-Gladbach. Oberstarzt. Sohn des Amts- und Gemeindevorstehers Dr. Hans Schindler von Bad Kudowa. Besuch des Glatzer Gymnasiums, Studium der Medizin an der Universität Breslau. Arzt im Krankenhaus in Bad Reinerz, danach an der Ostfront. 1944 – 1949 in russischer Gefangenschaft. Lagerarzt. Von 1951 bis 1956 im Krankenhaus Buxtehude. Eintritt als Stabsarzt in die Bundeswehr, tätig in Lingen, Köln, wo er nach der Pensionierung 1976 als Werksarzt wirkte.

Konrad Schmidt, am 23. März 1979 in Riesenbeck. Bildhauermeister. Maler. In der Kunstwerkstatt seines Vaters Alois Schmidt in Landeck verfertigte er Entwürfe und Modelle, malte Landschaften. Nach der Vertreibung reiches bildhauerisches Schaffen in Westfalen. Schuf Madonnen, Heiligenfiguren, Kruzifixe, Kreuzwegstationen aus Stein und Holz sowie Krippen, die vom Bischof von Münster mit dem „Ehrenpreis“ ausgezeichnet wurden. Geboren 1898 in Bad Landeck.

Paul Preis, am 2. Juli 1979 in Lüdenscheid. Musikdirektor, Komponist, Musikschriftsteller. Dirigent in Görlitz, Kurkapellmeister in Bad Reinerz und Bad Langenau, Musikdirektor der Städtischen Volksmusikschule in Habelschwerdt. Nach der Vertreibung Dirigent und Kantor in Ostritz, Lausitz, ab 1956 in Lüdenscheid als Dirigent des Stadtorchesters, Mitbegründer und Chordirigent der Ostdeutschen Heimatchöre Lüdenscheid und Werdohl. Reiches kompositorisches Schaffen. Um die Erhaltung des musikkulturellen Erbes der Grafschaft Glatz verdient gemacht. Unter anderem zweibändiges Werk „Musik- und Theaterleben von Stadt und Kreis Glatz“. Drehbuchautor, Regisseur und Komponist des fünfteiligen Dokumentar-Tonfilmes: „Die Grafschaft Glatz und ihre Menschen“. Mitbegründer der Patenschaft Lüdenscheid/Glatz. Mitarbeiter der Ostmitteleuropäischen Forschungsstelle. Träger hoher Auszeichnungen, unter anderem der Gerhart-Hauptmann-Medaille und der Dr. Willi-Engels-Plakette in Gold. Geboren 18. Januar 1900 in Glatz. (Siehe „Grofschoaftersch Häämtebärnla“ 1994, Seite 58)

1974 - vor 50 Jahren verstorben:

Dr. Hans Wodsack, im März 1974 in Neustadt/Weinstraße. Johannes Adalbert Wodsack wurde am 12. Juli 1893 in Osterwick/Westpreußen geboren, kam 1927 nach Habelschwerdt, wurde Chefarzt des Krankenhauses „Maria-Hilf“, leitete als Facharzt die chirurgische und gynäkologische Station, richtete im Krankenhaus ein Lazarett ein, führte am 8. Mai 1945 einen Verwundetentransport nach Westen, wurde in einem tschechischen Lager festgehalten, kam danach nach Neustadt/Weinstraße, war dort Chefarzt, Chirurg und Gynäkologe. (Siehe „Grofschoaftersch Häämtebärnla“ 2000, Seite 56)

Ruth Hoffmann, am 10. Mai 1974 in Berlin. Schriftstellerin, herzenswarm und fabulierfreudig. Ihre gesamten Werke sind geprägt von der Liebe zu Schlesien und der Grafschaft Glatz. In ihrem Buch: „Die Häuser, in denen ich lebte“ (1969) erinnert sie sich an ein Häuschen im Glatzer Land, dem sie den Namen „Ruh’ aus“ gab und wo sie „viele schöne stille Sommer verlebte“. „O herrliche Landschaft, aufs tiefste geliebt ...“. Geboren am 19. Juli 1893 zu Breslau.

Anton Born, am 18. Mai 1974 in Berlin. Kunstmaler, Restaurator. Hier besaß er seit 1930 ein eigenes Atelier und war als Maler und Restaurator in schlesischen Kirchen tätig. Nach 1945 wurde er vier Jahre lang mit Restaurationsarbeiten in Albendorf, Breslau und in vielen Kirchen von Danzig bis zu den Beskiden betraut. 1958 Übersiedlung nach Berlin, wo er mit seinen Grafschaft Glatzer Bildern an vielen Kunstausstellungen teilnahm. Geboren am 10. Mai 1897 in Albendorf.

Erich Warmke, 1974 in Diessen/Ammersee. Rechtsanwalt und Notar in Habelschwerdt. 13 Jahre Stadtverordnetenvorsteher, langjähriges Mitglied im Kreisausschuß und im Schlesischen Provinziallandtag, kurze Zeit Vizepräsident, überzeugter Widerstand gegen den Nationalsozialismus, nach dem Krieg von den Habelschwerdter Kommunisten als Landrat vorgeschlagen, war bestrebt, eine unabhängige Grafschaft Glatz zu schaffen. 1882 in Westpreußen geboren. (Werner Taubitz)

1969 - vor 55 Jahren verstorben:

Leopold von Wiese und Kaiserswaldau, am 11. Januar 1969 in Köln. Soziologe. Einer der Begründer der modernen Gesellschaftslehre; Professor für wirtschaftliche Staatswissenschaft und Soziologie an der Universität Köln. Direktor der soziologischen Abteilung, Leiter des Forschungsinstitutes für Sozial- und Verwaltungswissenschaft. Verfasser von mehr als 200 Büchern, Broschüren, Aufsätzen. 1946 gründete er erneut die „Deutsche Gesellschaft für Soziologie“. Geboren am 2. Dezember 1876 in Glatz.

Hede Bartsch-Wache, am 4. Februar 1969 in Bonn. Heimatschriftstellerin. Ihre Wortschöpfungen fanden Aufnahme im „Guda-Obend-Kalender“, im „Grafschafter Feierobend-Kalender“ und im „Beikastla“. Nach der Vertreibung aus Neurode wurden ihre Gedichte, Balladen. Erzählungen und Märchen in den „Grafschaft Glatzer Heimatblättern“ im „Grafschafter Boten“ sowie im „Grofschoaftersch Häämtebärnla“ veröffentlicht. Geboren am 9. Februar 1885 in Glatz.

Leo Stehr, am 30. Juni 1969 in Berlin-Spandau. Lehrer, Komponist in Stolzenau und Olbersdorf, ab 1949 in Berlin-Schöneberg. Für Schulchor- und Schulorchester schuf er spezielle vokale und instrumentale Schul- und Konzertmusik und beschritt neue Wege der Musikerziehung im Orffschen Sinn. Geboren am 1. März 1901 in Glatz.

Karl Gayer, 1969 in Tuttlingen. Bildhauer. Machte sich einen Namen mit Tierskulpturen und Kinderköpfen (Kunstpreis der Stadt Breslau). Nach der Vertreibung schuf er Portraitbüsten großer Ostdeutscher, unter anderem von Eichendorff, Gerhart Hauptmann; berühmt seine Plastik „Trauernde Mutter Schlesien“. Geboren 1898 in Glatz.

1964 - vor 60 Jahren verstorben:

Dr. Alois Weiß, am 15. Februar 1964 in Lüdenscheid. Jurist, Bürgermeister, Ratsherr und Komponist. Mit 31 Jahren Bürgermeister in Habelschwerdt, erfolgreicher Kommunal- und Kulturpolitiker. Nach der Vertreibung landsmannschaftliches Wirken in Altena. Gründer der Patenschaft Altena/Habelschwerdt. Komponierte über 200 Lieder, unter anderem einen Zyklus „Stehr-Lieder“. Geboren am 11. Februar 1902 in Friedland, Kreis Waldenburg.

Ferdinand Albert Pax, starb am 11. September 1964 in Bad Honnef. Zoologe, Direktor des Institutes für Meeresforschung in Bremerhaven. Seit 1932 widmete er sich der Erforschung des Glatzer Schneeberges und begründete die biologische Arbeitsstätte in der Kolonie Hofeberg bei Wölfelsgrund. Dabei entdeckte er eine beträchtliche Anzahl bisher unbekannter Tierarten. Besonders aus Höhlen. Quellen und Hochmooren. Am Glatzer Schneeberg hat er über 5.000 Tierarten festgestellt und über 80 bisher unbekannte Tierarten entdeckt. Er verfaßte auch die Festschrift „Wölfelsgrund und der Glatzer Schneeberg“. Geboren am 30. Dezember 1885 in Breslau.

Dr. Viktor Polatzek, starb 1964. Aus Georgenberg O/S, Zahnarzt in Glatz, bemühte sich um Ordensniederlassungen im Glatzer Land; so Rückkehr der Franziskaner in das Minoritenkloster zu Glatz. In der Abstimmungszeit in Oberschlesien 1921 war er Abstimmungskommissar für die Kreise der Grafschaft Glatz. Nach der Vertreibung bemühte er sich in Munsterschwarzbach bei Würzburg um die Sammlung und Erfassung heimatlichen Schrifttums. Geboren 1864.

1959 - vor 65 Jahren verstorben:

Artur Heinke, am 11. August 1959 in Berlin. Pfarrer, Diözesankonservator, Konsistorialrat. Ab 1916 als Pfarrer in Ebersdorf und „Diözesankonservator für kirchliche Kunst in der Grafschaft Glatz“ brachte er 1941 sein kunstgeschichtliches Werk „Die Grafschaft Glatz“ mit 318 Abbildungen und erklärenden Texten heraus. Sein zweiter Band ist nicht mehr erschienen. Er war selbst ausübender Zeichner und Maler. Bei der Vertreibung 1946 blieben ihm 40 Kilogramm Gepäck als Überbleibsel seines immensen Forscher- und Sammlerfleißes. Geboren am 20. April 1883 zu Breslau.

1954 - vor 70 Jahren verstorben:

Konrad Tag, am 21. April 1954 in Weißwasser. Glasgraveur. Weit über die Grafschaft Glatz und Schlesien hinaus bekannt. Zu seinem außerordentlichen handwerklichen Können gesellte sich reiche Phantasie und ein ganz eigener Sinn für das Glas. Er arbeitete ohne Vorlage, ohne Vorzeichnung auf dem Glas Jagdszenen, Blumen, Schmetterlinge, tanzende Nymphen und anderes mehr. Nach der Vertreibung in Weißwasser, Oberlausitz, in der dortigen Glashütte hochangesehener Lehrmeister im Fach Glasgravur. Geboren am 24. April 1903 in Geischen, Kreis Guhrau/Schlesien.

Georg Hartmann, am 30. Juni 1954 in Bielefeld. Lehrer, Chorrektor, Dirigent, Heimatschriftsteller, in Bad Landeck tätig. Geboren 6. Mai 1887 zu Lewin.

Julius Stephan, am 29. August 1954 in Cuxhaven. Entomologe, Schriftsteller. Lehrer in Schreckendorf und Friedrichsberg. Ab 1929 wohnhaft in Bad Reinerz. Mitglied internationaler naturwissenschaftlicher Gesellschaften. Expeditionen nach Afrika, Vorderasien, Westindien, Süd- und Mittelamerika; bereiste Süd und Nordeuropa. Viele wissenschaftliche Aufsätze, gab neun Fachbücher heraus. Für die Grafschaft Glatz von Bedeutung: „Zwölf Wanderungen in meinen Bergen“ und „Die Schmetterlinge der Grafschaft Glatz“. Geboren am 27. März 1877 in Berlin.

Friedrich Lindner, 1954 in Erfurt. Kuratus, Kaplan in Ludwigsdorf 1913 bis 1917, ab 1917 Leiter der sogenannten Präfektenschule in Habelschwerdt. 1926 Leiter und Seelsorger des Krankenhauses „Mariahilf“ in Habelschwerdt, das er zum führenden Krankenhaus der oberen Grafschaft machte. Geboren 1888 in Glatz.

1949 - vor 75 Jahren verstorben:

Marie Karker, am 23. Mai 1949 in Hainberg bei Dresden. Lehrerin in Mittelwalde und Landeck, Heimatdichterin. Geboren 6. August 1870 in Glatz.

Prof. Dr. Joseph Wittig, am 22. August 1949 in Göhrde-Forst, beigesetzt in Meschede/Sauerland. Theologe und Schriftsteller. Mitherausgeber der Zeitschrift „Die Kreatur“. Er setzte sich für Reformen der katholischen Kirche ein, die erst unter Papst Johannes XXIII. und den Konzilen Wirklichkeit wurden. 1925 wurde seine Schrift „Leben Jesu in Palästina, Schlesien und anderswo“ auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt. Joseph Wittig gründete eine Familie, schrieb volkstümliche Geschichten. Erst 1946, kurz vor seinem Tode, erfolgte die Aufhebung der Exkommunikation. Geboren am 22. Januar 1879 in Schlegel/Neurode. (Siehe „Grofschoaftersch Häämtebärnla“ 1999, Seite 43 und „Grofschoaftersch Häämtebärnla“ 1991, Seite 100)

Paul Kaupert, am 19. Oktober 1949 in Glatz. Dirigent und letzter Chorrektor der Dekanatspfarrkirche in Glatz. Unter seiner Stabführung fanden glanzvolle Aufführungen von Oratorien und Messen - auch Grafschafter Komponisten - statt. Wegen Krankheit mußte er 1946 in Glatz Zurückbleiben, wo er sozialem Elend preisgegeben war. Als er 1949 starb, verweigerte ihm die polnische Kirchenbehörde Grabgeleit und Glockengeläut. Geboren am 9. September 1865 in Breslau.

Wilhelm Rohrbach, 1949 in Getmold (Preußisch Oldendorf). Hinterglasmaler. Mitglied der berühmten Glasmacherfamilie Rohrbach aus Kaiserswalde; er hatte sich besonders der Hinterglasmalerei verschrieben. Geboren am 26. Februar 1858 in Kaiserswalde.

1944 - vor 80 Jahren verstorben:

Franz Albert, am 24. März 1944 in Würzburg. Garnisonspfarrer, Heimatforscher. Ab 1910 für mehrere Jahre Garnisonspfarrer in Glatz. Als Heimatforscher verfaßte er viele heimatkundliche und historische Aufsätze zu verschiedenen Gebieten. Nach dem Ersten Weltkrieg organisierte er mit anderen Grafschaftern den Widerstand gegen den Anspruch der Tschechen auf die Grafschaft Glatz und schrieb die Kampfschrift „Die Grafschaft Glatz - kein Tschechenland“. Geboren am 11. August 1876 in Straßburg.

Carl Bruck, am 12. Juni 1944 in Hamburg. Arzt, Professor, bedeutender Dermatologe. Ab 1914 Leiter der Dermatologischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses in Altona. Erforscher neuer Behandlungsmethoden und neuer Medikamente. Umfassendes wissenschaftliches Schrifttum. Geboren am 28. Februar 1879 in Glatz.

Bruno Neugebauer, am 27. November 1944 in Lauterbach. Schulleiter, Heimatdichter. Ab 1913 Lehrer und seit 1916 Schulleiter in Lauterbach, Kantor, Organist und Chordirigent. Vorsitzender des Glatzer Gebirgsvereins und Schriftleiter der Vereinszeitschrift „Die Grafschaft Glatz“. Als Bergwaldsänger in Hochdeutsch und Mundart bekannt und verehrt. Eine Sammlung seiner Veröffentlichungen erschien 1975 im Marx-Verlag, Leimen. Verfasser heiterer Bühnenstücke: „Ei der Sommerfrische“ und die „Spennstube“. Geboren 31. August 1891 in Frankenstein.

Robert Boese, am 23. Dezember 1944 in Glatz. Rechtsanwalt und Notar. Gründete 1917 den „Verein für Glatzer Heimatkunde“, gab die „Glatzer Heimatblätter“ heraus und rief als erster zu Protestversammlungen auf, als nach dem Ersten Weltkrieg die Tschechoslowakei Anspruch auf das Glatzer Land erhob. Seine Aktionen waren von Erfolg gekrönt. Durch sein umsichtiges Handeln hat er den Hauptanteil an der Errettung der Grafschaft Glatz. Geboren am 18. Mai 1877 in Klein Wiesau. Kreis Schweidnitz.

1939 - vor 85 Jahren verstorben:

Udo Lincke, 1939 in Habelschwerdt. Zollbeamter, Historiker, Schriftsteller. Schrieb unter anderem eine „Chronik von Neurode bis 1900“, die Geschichtsromane „Sturmklänge aus der Zeit der Hussitenkriege“, „Die Ritter von Schnallenstein“. Die Schlesische Funkstunde brachte von ihm Hörspiele nach Geschichtsstoffen. Als Sippenforscher arbeitete er über 100 Stammbäume Grafschafter und schlesischer Adelsgeschlechter aus. Zu seinem Oratorium „Hussennot“ schrieb Paul Preis die Musik. Geboren 1866 in Hertwigswalde.

Alois Schmidt, am 19. Februar 1939 in Bad Landeck. Holzbildhauer. Der „Herrgottsschnitzer von Schlesien“ genannt. Schuf in 50 Jahren fast 200 Altäre für Kirchen beider Konfessionen in der Grafschaft Glatz und in Schlesien sowie das Grabmal für den schlesischen Dichter Paul Keller. Geboren am 15. August 1855 in Reyersdorf.

1924 - vor 100 Jahren verstorben:

Joachim Graf von Pfeil und Klein-Ellguth, am 12. März 1924 auf Schloß Friedersdorf am Queis. Forschungsreisender. 1884 Expedition nach Ostafrika; 1887 Forschungsreise zum Bismarckarchipel, 1889/90 Reise nach Australien, Java, Indien; 1891 Deutsch-Südwestafrika; spezielle Studien in Marokko. Zahlreiche Veröffentlichungen. Geboren am 30. Dezember 1857 in Neurode.

1919 - vor 105 Jahren geboren:

Dagmar Freiin von Mutius, am 17. Oktober 1919 in Oslo. Schriftstellerin. Tochter des Diplomaten Gerhard Freiherr von Mutius. Kindheit und Jugend im Ausland, in Berlin und auf dem Familiengut Schloß Gellenau. Nach der Vertreibung 1946 Buchhändlerin in Heidelberg. Erste literarische Veröffentlichungen 1954: „Wetterleuchten“, „Grenzwege“, „Wandel des Spiels“, „Versteck ohne Anschlag - eine Kindheit“, „Einladung in ein altes Haus“, „Verwandlungen“. Eine ergreifende Huldigung an die Grafschaft Glatz: ihr Bekenntnis „Verlorenwasser - Bildnis einer Landschaft“ und 1985 „Draußen der Nachtwind“. Gestorben am 5. November 2008 in Heidelberg.

1919 - vor 105 Jahren verstorben:

Adam Langer, am 24. Dezember 1919 in Bad Landeck. Hauptlehrer, Heimatschriftsteller. Bekannt ist sein Buch „Erinnerungen aus dem Leben eines Dorflehrers“, in welchem er die Schul- und Lebensverhältnisse in der Mitte des 19. Jahrhunderts beschreibt. Ebenso ist seine Sammlung „Mundartliche Sprichwörter und Ausdrücke aus dem Glatzer Volksleben“ bekannt. Zahlreiche Artikel aus seinen Schriften fanden Aufnahme in Lesebüchern für Volks- und Höhere Schulen. Geboren am 6. Mai 1836 in Konradswalde. Als Nachdruck neu erschienen: „Glatzer Feldblumen“, bei Paul Faber.

1914 - vor 110 Jahren verstorben:

Franz Boden, 1914 in Glatz. Fotograf und Graveur. Er wurde in seiner Vaterstadt, wo er 1846 geboren wurde, als Wohltäter verehrt. Er war vielen in Not geratenen Menschen Helfer in der Not. Als er starb, gab ihm fast die gesamte Bürgerschaft aller Konfessionen das letzte Geleit. Bodens Aufnahmen von „Alt Glatz“ gab 1922 Foto-Marx heraus.

1904 - vor 120 Jahren geboren:

Dr. Joseph Gottschalk, am 7. März 1904 in Militsch, Bez. Breslau. Historiker, Monsignore. Studium an den Universitäten Breslau und Wien: Philosophie, Geschichte, Theologie. 1928 Priesterweihe. Religionslehrer in Hindenburg O/S, Oppeln, 1934 am König-Wilhelm-Gymnasium zu Breslau. Ab 1935 Seelsorgearbeit in Wierwitz und Kapsdorf, Krs. Trebnitz. 1946 Vertreibung, von 1947 Religionslehrer in Fulda. Dr. Gottschalk war durch seine Familie eng mit der Grafschaft Glatz verbunden. In seinen mehr als 245 wissenschaftlichen Arbeiten sind viele Themen, die sich mit dem Grafschaft Glatzer Lande und ihren Priesterpersönlichkeiten befaßten. Gestorben am 4. Februar 1996 in Seeheim-Malchen.

Josef Franz Müller (J. F. Bergmüller), am 24. Juni 1904 in Neurode. Verwaltungsbeamter. Heimatschriftsteller. Frühzeitig befaßte er sich mit der Heimatkunde. Mitbegründer und langjähriger Schriftleiter der „Grafschaft Glatzer Heimatblätter (GGHB)“. Gab 1968 den Gedichtband „A Pukettla Feldbluma“ heraus. Gestorben am 13. Juli 1971 in Bad Aibling.

Richard Hauck, am 6. Juli 1904. Rektor, Heimatschriftsteller in Landeck, Lehrer an der Höheren Knaben- und Mädchenschule daselbst. Von den Machthabern im Dritten Reich angefeindet, als „Hilfslehrer“ nach Schlegel und an drei weitere Orte versetzt. 1945 nach der Vertreibung Rektor in Metelen/Westfalen. Zahlreiche heimatliche Aufsätze, Gedichte, teils von ihm auch illustriert. Ein besonderes Verdienst die Bücher: „Bad Landeck - Bilder einer deutschen Stadt“ sowie „Das Kirchspiel Landeck“.

1899 - vor 125 Jahren geboren:

Bianca Wittig, am 18. März 1899 in Habelschwerdt. Tochter des Habelschwerdter Bürgermeisters Hugo Geisler, eine bescheidene, tapfere Frau, die durch ihre liebenswerte Art viele Freunde in der Grafschaft und darüber hinaus gewonnen hat. In zahlreichen Veranstaltungen hat sie von der Grafschafter Heimat erzählt. In diesem Punkt glich sie ganz ihrem Ehemann, dem Professor Dr. Joseph Wittig, der als gelehrter Theologe seinen Zuhörern und Lesern die schwierigsten Probleme verdeutlichen konnte. In seinen Gedanken und Schriften ist er der theologischen Entwicklung seiner Zeit weit voraus gewesen. In den Jahren seiner Exkommunikation hatte er in seiner Frau Bianca eine verständnisvolle und hilfreiche Partnerin. Sie starb am 13. Februar 1998 in Soest und wurde neben ihrem Mann in Meschede beigesetzt, wo sie über vier Jahrzehnte lebte. (Werner Taubitz)

1899 - vor 125 Jahren verstorben:

Hieronymus Richter, am 8. April 1899 in Glatz. Meister der Historienmalerei und Zeichenlehrer, erhält am 15. Februar 1883 das Prädikat „Professor“ vom Preußischen Minister der geistlichen Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. Geboren am 11. Januar 1837 in Altwilmsdorf. (siehe „Grofschoaftersch Häämtebärnla“ 1997, S. 40 und 2010, S. 65)

Carl Dierske, am 18. April 1899 in Mittelsteine. Er war daselbst Amtsvorsteher und Kriegsteilnehmer 1864 (Düppeler Schanzen), ferner 1866 und 1870/71. Gründete den Männergesangverein Mittelsteine von 1893.

Wilhelm Kothe, am 31. Dezember 1899 in Habelschwerdt. Königlicher Musikdirektor, Komponist. Er kam 1871 an das Lehrerseminar in Habelschwerdt, verfaßte zahlreiche pädagogische Schriften, gab ein Gesangbuch mit 140 Schul- und Volksliedern heraus und war Mitbegründer des Cäcilienvereines der Grafschaft Glatz. Bemerkenswert seine Schrift: „Friedrich der Große als Musiker sowie Freund und Förderer der musikalischen Kunst“. Kothe wurde am 8. Januar 1831 in Gröbnitz O/S geboren.

1894 - vor 130 Jahren geboren:

Josef Lorenz, am 2. Oktober 1894 in Dramatal O/S. Schulrat. Chorleiter. Nach Lehrerausbildung in Tarnowitz bis 1922 im Schuldienst in Oberschlesien, wo er von den Polen vertrieben wurde. Die Grafschaft Glatz wurde seine zweite Heimat. Lehrer in Wölfelsdorf, 1933 in Altweistritz und im gleichen Jahr an der kath. Volksschule zu Habelschwerdt. Hier gründete er einen Kinderchor und übernahm 1934 den Männergesangverein. Lorenz hat als Chorleiter des MGV bis zu seiner Einberufung zur Wehrmacht 1939 dem kulturellen Leben Habelschwerdts das Gepräge gegeben.

Alfred Hein, am 7. Oktober 1894. Schriftsteller, in Beuthen. Er ist Verfasser bekannter Verdun-Romane, weniger bekannt ist seine expressionistische Lyrik. Hein hat in seinen Werken, so in der Novelle „Verliebte Ferienreise“ und in dem Buch „Du meiner Seele Paradies“, das reizende Reinerz und die Pracht von Wölfelsgrund und Maria Schnee besungen. Er verstarb am 30. Dezember 1945 im Heimkehrer-Lazarett in Halle an der Saale.

1894 - vor 130 Jahren verstorben:

Eduard Tauwitz, am 27. Juli 1894 in Prag. Kapellmeister, Komponist. Schon als Schüler des Glatzer Gymnasiums komponierte er die Oper „Valeska“ nach der Sage des in der Glatzer Burg lebendig eingemauerten gleichnamigen Burgfräuleins. Tauwitz war nach Musikstudium in Breslau am Stadtheater zu Breslau als Musikdirektor tätig sowie in Wilna, Riga (1840), wo der schlesische Dichter Karl von Holtei als Intendant der Oper wirkte. 1847 war Tauwitz erneut am Opernhaus Breslau als Dirigent tätig. 1850 wechselte er als Musikdirektor an das Stadttheater in Prag. 1863 übernahm er die Leitung der Prager „Sophien Akademie“ Hier gründete er den nach ihm benannten Männergesangverein. Sein kompositorisches Werk umfaßt Kammermusik, Ballett- und Szenenmusikstücke für zahlreiche Schauspiele, Messen, Opern sowie Männerchorwerke. 1882 wurde Tauwitz Ehrenmitglied der „Glatzer Liedertafel“, die ihm 1897 in den Minoritenanlagen in Glatz ein Denkmal setzte. Tauwitz wurde am 21. Januar 1812 in Glatz geboren.

1889 - vor 135 Jahren geboren:

Anny Mayer-Knoop, am 25. Februar 1889 zu Ludwigslust in Mecklenburg-Schwerin. Volkspoetin. Kam mit sechs Jahren nach Breslau, verlor mit 13 Jahren ihre Eltern, wurde Caritasschwester und diente im Ersten Weltkrieg als Malteserschwester in Frankreich und Rußland. 1919 Fürsorgerin, 1922 Lehrersfrau. 1926 wohnhaft in Rudolfswaldau im Eulengebirge. Schriftstellerisch tätig: „Die Dreikönigsmühle“, „Käuze aus dem Eulengebirge“. Besondere Verbundenheit mit der schönen Grafschaft Glatz, insbesondere mit Albendorf. Nach 1969 verstorben.

Bruno Zwiener, am 15. März 1889 in Glatz. Kunstmaler. Maler des Grafschaft Glatzer Volkstums. In Heimatzeitschriften und Heimatjahrbüchern veröffentlichte er viele Illustrationen und andere graphische Arbeiten. Verstorben 1966 in Inzell. Sein Radierungs-Zyklus „Hymmnen und Psalmen“ begründete seinen Ruf als Meister christlicher Motive. Auch Aquarelle und Zeichnungen, aus Grafschafter Volksgut schöpfend, geben Zeugnis von seiner hohen Kunst.

Erich Schnorr, am 25. April 1889 in Giersdorf/Neisse. Lehrer und Komponist. Von 1926 bis 1935 Lehrer in Kieslingswalde, anschließend bis zur Vertreibung in Mittelwalde. Kam 1946 nach Lohne in W. und 1955 nach Lüdenscheid. Schnorr vertonte Lieder für Männer- und Gemischten Chor, komponierte Klavierstücke. Die Pflege des Grafschaft Glatzer Musik- und Kulturgutes lag ihm am Herzen. 1946 gründete er in Lohne den Gemischten Chor der Ostvertriebenen, vertonte Texte von Bruno Neugebauer, Paul Futter, Alois Bartsch, Nina Hötzel u. a. - Enge Zusammenarbeit mit Geistlichem Rat Goebel und Paul Preis. Verstorben 1960 in Lüdenscheid.

Felix Maria Taubitz, am 20. September 1889 in Eisersdorf. Oberstudiendirektor. Entstammt einer berühmten Grafschaft Glatzer Lehrerfamilie. Nach Gymnasiumsbesuch in Glatz, Studium an den Universitäten Freiburg/Breisgau und Breslau. Teilnehmer am 1. Weltkrieg (Offizier, hohe Auszeichnungen). Nach Tätigkeiten am Gymnasium in Glatz, an der Staatlichen Bildungsanstalt Wahlstatt, Berufung am 1. April 1932 als Studiendirektor an die Habelschwerdter Aufbauschule, die er bis zur Schließung im Sommer 1944 leitete. Seine starke Persönlichkeit prägte die Bildungsanstalt. Seine Freundschaft mit Hermann Stehr war ausschlaggebend für die 1936 erfolgte Umbenennung der Schule in Hermann-Stehr-Aufbauschule. Nach Vertreibung erster Aufenthalt in Reichenbach/Vogtland, dann Heepen bei Bielefeld. 1948 wieder im Schuldienst. Ab 1. Okt. 1950 Direktor des Rüthener Aufbaugymnasiums bis zur Pensionierung 1955. Verstorben am 3. April 1965 in Rüthen.

Dr. Franz Wimmer, am 6. Dezember 1889 in Voigtsdorf. Studienrat. Seit 1928 am Gymnasium zu Glatz. Von seinen vielen heimatkundlichen Veröffentlichungen seien genannt: „Unsere schlesische Heimat im Kriegsjahr 1870/71“, „Ein Leben für die Heimat - Josef Fogger“, „Zur Erinnerung an R. Boese - vor 50 Jahren organisierte er die Tschechenabwehr.“ Verstorben 1972 in Bad Godesberg.

1884 - vor 140 Jahren geboren:

Konrad Goebel, 1884 in Habelschwerdt. Bürgermeister. 1912 Regierungsbau meister: Bau des Georgenbades in Landeck, Umbau der Pfarrkirche zu Habelschwerdt Seit 1919 hochangesehener Zweiter, in den dreißiger Jahren Erster Bürgermeister in Glatz (vier Jahre lang). Bemerkenswerte Schriften aus seiner Hand: „Die bauliche Entwicklung der Stadt Glatz“ und „Aus der Baugeschichte der Stadt“. Verstorben 1971 in Hoya/Weser.

Adolf Gebhart, am 21. Juni 1884 in Verlorenwasser. Heimatschriftsteller. Lehrer in Beutengrund, Tuntschendorf, Fichtig, Schwenz. War Mitglied im „Schlesischen Dichterbund“. Verfaßte Mundarterzählungen, ernste und heitere Gedichte sowie pädagogisch-psychologische Kinder- und Jugendschriften. Er schrieb das Textbuch zur romantischen Oper „Im Märchenhain“ von Paul Preis und das Volksstück „Der Weidenmüller“. Gestorben am 14. Oktober 1973 in Glonn/Bayern.

Elisabeth Klenner, geboren am 22. Juni 1884 in Bad Landeck. Heimatdichterin. In zahlreichen Gedichten hat sie die Schönheiten unserer Grafschaft Glatzer Heimat und das Leben in Bad Landeck geschildert. Bekannt und beliebt war sie auch durch ihre unermüdliche Mitarbeit in zahlreichen katholischen Vereinen. Gestorben am 1. Oktober 1961 in Riesenbeck.

Richard Pappe, am 2. August 1884 in Halle an der Saale. Studienrat. Gründer des Jugendherbergswerkes in Schlesien und des Jugendhofes Hassitz bei Glatz 1926. Von Hassitz griff unter seiner Leitung die Singbewegung Walter Hensels immer mehr um sich, ja weit über die deutschen Grenzen hinaus, so vor allem in die Schweiz, die Niederlande und nach Finnland. Ebenso begeistert wurden unter seiner Leitung Volksbrauch und Volkstanz gepflegt. Verstorben am 27. Dezember 1960 in Creglingen a. d. Tauber.

1884 - vor 140 Jahren verstorben:

Hermann von Hochberg, am 26. Januar 1884 in Habelschwerdt. Geheimer Regierungsrat und Landrat des Kreises Habelschwerdt. Herausgeber der Statistischen Darstellung des Kreises Habelschwerdt“. Geboren 1813.

Ludwig Richter, am 19. Juni 1884 in Dresden. Der „Maler des deutschen Gemütes“. Seine beste Schaffensperiode war in den Jahren 1836 – 1838, als er größtenteils zu Fuß durch den Harz, durch Franken und schließlich auch durch Schlesien wanderte und Motive für das Buch „Das malerische Deutschland“ sammelte. Auf seiner Wanderung durch die Grafschaft Glatz zeichnete er in der Heuscheuer den „Großvaterstuhl“ sowie das „Schloß in Nachod“. Als köstlichstes Ergebnis aber ist das Motiv der Einsiedelei bei Reinerz anzusehen, aus dem die ganze Romantik des am schönsten von Joseph von Eichendorff besungenen schlesischen Waldes und die naturnahe Frömmigkeit des Grafschafter Volkes spricht, wie sie Professor Dr. Joseph Wittig so einzigartig geschildert hat. Geboren am 28. September 1803 in Dresden.

1879 - vor 145 Jahren geboren:

Carl Drisul, am 28. Februar 1879 in Glatz. Arzt, Professor. Gestorben am 12. Juni 1944 in Hamburg.

Prof. Dr. med. Eugen Joseph, am 26. April 1879 in Landeck. Urologe. 1911 Privatdozent. 1913 Professor und Leiter der Urologischen Abteilung der Chirurgischen Klinik der medizinischen Fakultät der Universität Berlin. Verfaßte Lehrbücher. Sein wissenschaftliches Lebenswerk, die Lehre von den Erkrankungen der Harnorgane, hat die Geschichte der Medizin entscheidend bereichert. 1933 entzogen die Nationalsozialisten dem großen Forscher und Lehrer die Lehrbefugnis. Joseph wählte den Freitod am 24. Dezember 1933.

1874 - vor 150 Jahren geboren:

Friedrich Kayßler, am 7. April 1874 in Neurode. Staatsschauspieler, Schriftsteller, Dichter. Debüt als Schauspieler 1890. 1905 bei Max Reinhardt in Berlin, ab 1918 Dirketor der „Volksbühne“ Berlin. Er gehörte zu den bedeutendsten Schauspielern seiner Zeit. Glanzvoll als „Faust“-Darsteller und als Kurfürst in „Prinz von Homburg“, Charakterrollen in vielen Filmen. Seine Freundschaft mit Christian Morgenstern war zutiefst geistige Verwandtschaft, auch im Schrifttum. 1905 schreibt er das Drama „Simplicius“, 1907 gab er unter dem Titel „Der Pan im Salon“ Grotesken, Prosastücke und Gedichte heraus. In seinen „Besinnungen aus der äußern und inneren Welt“ 1922 zeigt er seinen Weg zu Gott. Hermann Stehr sieht in ihm einen eulenspiegelgleichen Menschen und einen echten Grafschafter, geformt von den Neuroder Bergen. Am 24. April 1945 wird der große Mime von Russen vor seinem Haus erschossen.

Robert Karger, am 24. Juni 1874 in Hohndorf. Lehrer und Heimatschriftsteller. Lehrer in Schreibendorf und Neurode, wo er bis zur gewaltsamen Vertreibung lebte. Karger ist der bedeutendste Mundartdichter der Grafschaft Glatz. Ab 1911 gab er dreißig Jahre lang den „Guda-Obend-Kalender“ heraus bzw. „Groofschoaftersch Feierabend“, unerschöpfliche Fundgruben für die Zeit- und Kulturgeschichte und für die Sprachforschung des Glatzer Landes. Im Marx-Verlag, Leimen erschienen u. a.: „Robert Karger und die Glatzer Heimat“ (1974), „Gleetsche Häämte“ (1983). Gestorben am 17. Oktober 1946 in Amecke/Sauerland. (Siehe „Grofschoaftersch Häämtebärnla“ 1994, Seite 48 und „Grofschoaftersch Häämtebärnla“ 2018, Seite 62)

Hermann Knittel, 1874 in Langenbielau. Sohn einer alten Fabrikantenfamilie, Abitur in Glatz, Jurastudium, Mitglied der „Alten Breslauer Landsmannschaft Glacia“ (1986/97), Richter am Amtsgericht Rybnik O/S, ab April 1919 Amtsgericht Habelschwerdt, erster Aufsichtsrichter, dann Oberamtsrichter, im I. Weltkrieg Hauptmann und Gerichtsoffizier, nach dem I. Weltkrieg Einsatz gegen die Ansprüche der Tschechen auf die Grafschaft Glatz, Kreisvorsitzender der Zentrumspartei, Magistratsmitglied und Beigeordneter der Stadt, Kirchenvorstand, Vorstandsmitglied der Habelschwerdter Ortsgruppe des „Vereins für Glatzer Heimatkunde“; während der NS-Zeit aus politischen Gründen vorzeitig in den Ruhestand geschickt. (Ausspruch der Parteileitung: „Die schwärzeste Ecke in Habelschwerdt ist das Amtsgericht!“) - 1945 drei Wochen im Habelschwerdter Gefängnis, vor der Ausweisung 1946 mit Ehefrau Anna, geb. Hünerfeld, im Margarethenheim in Bad Langenau, 1947 1. Vorsitzender der „Glacia“, er starb zwei Jahre nach der Goldenen Hochzeit 1956 in Goslar. (Werner Taubitz)

1869 - vor 155 Jahren geboren:

Hermann Schmidt, am 28. Februar 1869 in Oberhannsdorf. Geiger und Oboist in verschiedenen Kur- und Militärkapellen. Polizeibeamter in Berlin. Schrieb heimatlich-folkloristische Lustspiele in treffsicherer Mundart. Unverwüstliche Erfolgsstücke waren „Ignatz und Albertine - Har on Sie ei Berlin“, „A Stindla ei der Leister-Schenke“. Er komponierte auch die Musik zu seinen Stücken; schrieb aber auch Gedichte und Erzählungen. Verfaßte Glossen für die „Fliegenden Blätter“ und gründete 1903 in Berlin den „Verein Glatzer Landsleute“. Verstorben am 30. Januar 1923 zu Berlin.

1869 - vor 155 Jahren verstorben:

Janske, am 6. Januar 1869 in Breslau. Oberlehrer am Matthias-Gymnasium Breslau. Am 31. November 1806 in Marienthal geboren. Kam mit zwölf Jahren auf das Matthias-Gymnasium in Breslau und zugleich an die damalige Dom-Diskantisten-Anstalt, das spätere Knaben-Seminar. Studium der Philologie, Staatsexamen 1829. Kollaborator am Matthias-Gymnasium Breslau, wo er Mitte der dreißiger Jahre angestellt wurde. Das größte Interesse hatte er an Horaz. Mit inniger Liebe hing er an seiner Grafschaft Glatzer Heimat, deren Dialekt er so beherrschte, daß er mit Leichtigkeit zahlreiche Gelegenheitsgedichte in glätzischer Mundart verfaßte.

Gustav Eduard Neumann, Botaniker, am 7. Oktober 1869 in Wünschelburg. Neumann erhielt in Breslau und Berlin Ausbildung zum Apotheker. Ende 1825 eröffnete er eine Apotheke in Wünschelburg, wo er lange Jahre als Stadtverordneten-Vorsteher, später als Beigeordneter ehrenamtlich tätig war. Er durchforschte in seiner freien Zeit die Flora des Heuscheuer-, des Riesen- und des Schneegebirges und legte auf der Heuscheuer einen botanischen Garten an. Da die Apotheke in Wünschelburg wenig abwarf, nahm er 1840 die Stelle eines Postexpediteurs an. Neumann wurde am 2. August 1798 in Hanau geboren.

Franz Schmidt, am 31. Januar 1869 in Breslau. Seminar-Oberlehrer am Breslauer Schullehrer-Seminar. Geboren 18. September 1806 zu Gompersdorf bei Landeck. Er schrieb unter anderem eine weit verbreitete „Preußische Vaterlandskunde für Schule und Haus“.

Ignaz Herzig, am 19. Februar 1869. Fürstbischöflicher Konsistorialrat, Notarius und Stadtpfarrer in Glatz, Ritter des Roten Adlerordens 2. Klasse mit Eichenlaub; geboren am 17. Januar 1791 in Schlegel. Nach Ausbildung am Gymnasium Glatz Studium an der Universität Breslau. Kriegsfreiwilliger, kämpfte bei Laon und zog am 31. März 1814 mit in Paris ein. Am 9. März 1816 zum Priester geweiht, war er vierzehn Jahre Gymnasial-Religionslehrer und von 1830 an 39 Jahre Stadtpfarrer zu Glatz.

1864 - vor 160 Jahren verstorben:

Hermann Stehr, am 16. Februar 1864 in Habelschwerdt. Als junger Lehrer fand er den Zugang zur Dichtung im allgemeinen. Seine Werke tragen die für Schlesier oftmals eigenen mystischen Züge. Sie gehören heute zur besten deutschen Literatur, so sein „Heiligenhof“, „Das Geschlecht der Mechler“ - eine Trilogie, „Der begrabene Gott“, „Geschichten aus dem Mandelhaus“, „Peter Bindeisener“ und sein „Stundenglas“ sowie noch weitere Werke. In seinen Büchern finden wir auch das gottsuchende Gedankengut Jakob Böhmes wieder. Sein dichterisches Werk umfaßt dreißig Bände. (Siehe „Grofschoaftersch Häämtebärnla“ 1994, Seite 53)

1859 - vor 165 Jahren geboren:

Prof. Dr. Paul Klemenz, 1859 in Tarnau/Kreis Frankenstein. Heimatforscher. Sein Werk „Die Literatur des Landes- und Volkskunde der Grafschaft Glatz“ (1924 abgeschlossen) ist ein unentbehrliches Hilfsmittel für jede Grafschafter Forschung. Er veröffentlichte eine Unzahl von Aufsätzen in heimatlichen Organen, redigierte mehrere Jahre die Glatzer Heimatblätter und berichtete in seinem Buch „Der Anteil der Grafschaft Glatz an der deutschen Literatur“ über das Grafschafter Geistesschaffen. Gestorben 1947 in Obererlenbach bei Frankfurt am Main.

Gustav Siegel, am 28. Februar 1859 in Kanth, Rektor in Habelschwerdt, Förderer der Grafschafter Heimatkunde, gestorben am 23. April 1921 in Habelschwerdt.

1859 - vor 165 Jahren gestorben:

Anton Ignaz Vogel, am 15. Dezember 1859 in Breslau. Königlicher Regierungs- und Schulrat in Breslau. Er stammte aus Plomnitz/Kreis Habelschwerdt (geboren 31. Juli 1783), Sohn eines Müllers. Elementarunterricht in Kieslingswalde und Grafenort, sodann von 1796 bis 1800 Gymnasium in Glatz. Drei Jahre Studium an der Universität Breslau: Philosophie und Theologie. 1806 am Gymnasium in Neisse tätig. Am 10. Juli 1830 Schulrat an dem königlichen Provinzial-Schul-Kollegium und der königlichen Regierung in Breslau. Herausgeber mehrer Schulbücher.

1849 - vor 175 Jahren geboren:

Elias Siegel, am 23. April 1849 in Birkenhagen. Volkspoet, Volksliedersänger. Friedrich Graebisch fand durch ihn 300 Volkslieder aus längst vergangenen Zeiten. Siegel verfaßte die lebensnahe Dichtung „Kalla Ton, ein treuer Sohn seiner Heimat“, die den Tagesablauf einer bäuerlichen Familie beschreibt, eine Fundgrube für den Volkstumsforscher. Gestorben am 22. Juni 1914 in Birkenhagen.

Ludwig Brieger, am 26. Juli 1849 in Glatz. Geheimer Medizinalrat, Professor. Seit 1879 in Berlin tätig, war Mitarbeiter Robert Kochs, erlangte Weltruhm auf dem Gebiete der Bakteriologie und schuf die Grundlagen für die Heilserumbehandlung. Gestorben 19. Oktober 1919 in Berlin.

Paul Thamm, 1849 in Habelschwerdt. Seminarlehrer, Schriftsteller. Verfaßte Lustspiele, Märchen und unter anderem ein „Stadtbild aus der guten alten Zeit“, worin er alte Sitten und Gebräuche in Habelschwerdt beschrieb. Sein Sammelwerk „Die Tonkünstler der Grafschaft Glatz“, das Aufsätze über vierundvierzig bedeutende Musiker enthält, ist von unschätzbarem Wert. Gestorben 1912 in Ziegenhals O/S.

1849 - vor 175 Jahren verstorben:

Augustin Johannes Schramm, am 9. August 1849 in Leobschütz. Professor am Königlichen Gymnasium in Leobschütz, Mitglied der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur und der Botanischen Gesellschaft in Regensburg. Wurde zu Thanndorf am 28. August 1773 geboren. Durch Erteilung von Privatunterricht Studium finanziert. 1801 Schulamtskandidat, 1802 Professor der Naturwissenschaften und der griechischen Studien am Gymnasium in Leobschütz. Herausgeber zahlreicher Unterrichtshilfen.

Fredéric Chopin, am 17. Oktober 1849 in Paris. Am 16. August 1826 gab er in Bad Reinerz ein Konzert. Es war das erste Konzert, das der 16jährige Künstler außerhalb der Grenzen seines Vaterlandes gab.

1839 - vor 185 Jahren geboren:

Dr. Franz Schmidt, am 2. März 1839 zu Neuwaltersdorf. Königlicher Gymnasiallehrer zu Glatz. 1867 zum Dr. phil. promoviert. Unterrichtete am Matthias-Gymnasium Breslau, 1867 am Gymnasium in Glatz bis zu seinem Tode am 25. Mai 1871.

Albrecht Thamm, am 10. April 1839. Bildhauer. Sohn des Stadtsekretärs J. Thamm in Habelschwerdt. Lehrzeit in Wien, Fortbildung an der Kunstakademie Berlin. Seit 1865 Atelier in Habelschwerdt, wo er mit Vorliebe kirchliche Arbeiten fertigte; unter anderem zwei Altäre für die Pfarrkirche in Habelschwerdt, zwei für Oberschwedeldorf, drei für Neundorf, je einen für Glatz, Patschkau, Schönfeld, Niederlangenau und für das Hedwigstift in Wartha. Kanzeln in Habelschwerdt, Oberschwedeldorf, Niederlangenau und Bobischau. Verstarb am 5. Mai 1882.

1824 - vor 200 Jahren geboren:

Longinus Wittig, am 15. März 1824 geboren als achtes Kind des Johann Nepomuk Wittig vom Annaberg. Wenn man die Liste der durch ihn ausgeübten Tätigkeiten (als da waren: Schlosser, Feinmechaniker, Weber, Tischler, Dreher, Webstuhlmacher, Schnitzer, Vergolder, Kunstmaler, Negativschnitzer) liest und erfährt, daß er hochgradig schwerhörig war und ein eigenartig in sich und seine Arbeit versunkenes Leben führte, so kann man sich eine Vorstellung von seiner Persönlichkeit machen. Schon in Neurode und Mittelsteine, wo Longinus Wittig nacheinander wohnte, hatte er begonnen, an einem großen Krippenwerk zu arbeiten. 1882 erwarb er in Albendorf ein am Westhang des Kalvarienberges gelegenes großes Holzhaus, in dem er seine „Geburt“ aufbaute und um einige Szenen aus der Leidensgeschichte des Herrn erweiterte. Die „Albendorfer Geburt“ (heute mit polnischen Aufschriften versehen) läuft wie eh und je. Diese Geburt hat viele Nachahmungen gefunden. „Krippenmechaniken“ entstanden im Zusammenhang mit der Wallfahrt nach Albendorf in vielen Privathäusern in der Grafschaft Glatz, so in Volpersdorf, Königswalde, Poditau, Wünschelburg, Bad Reinerz, Bad Kudowa, Lewin, Wartha, Krainsdorf, Kiessengrund, Wölfelsdorf und in den verschiedenen Einsiedeleien des Glatzer Landes, aber auch im nordböhmischen Schluckenau und in Rehberg im Böhmischen Adlergebirge.

Albert Emil Brachvogel, am 29. April 1824 in Breslau. Dramatiker und Romancier. Sein Hauptwerk „Friedemann Bach“ und sein Drama „Narziß“. Gestorben 1878 in Berlin. Brachvogel singt in seinem Roman „Benoni“ der Grafschaft Glatz ein hohes Lied. Beschreibt liebevoll die Gegend zwischen Glatz und Reinerz, huldigt der versonnenen und versponnenen stillen Schönheit der Grafschafter Bergheimat. Und dies in einer Zeit, da die Grafschaft Glatz zu den noch unbekanntesten, weil abgelegenen Gebieten des damaligen Königreiches Preußen gehörte und für den Fremdenverkehr noch nicht erschlossen war. Durch die getreue Nennung der Orte und der liebevollen genauen Beschreibung der Landschaft hat er manchen Leser zur Grafschaft Glatz hingelenkt.

1819 - vor 205 Jahren geboren:

Valerian Graf von Pfeil, am 11. Juni 1819 in Niederdirsdorf. Erster Landrat des 1855 aus dem Großkreis Glatz abgezweigten Kreises Neurode mit Neurode und Wünschelburg, 37 Dorfschaften und 165 Gutsherrschaften.

1809 - vor 215 Jahren geboren:

Werner von Hartmann, 1809 zu Fürstenberg. Königlicher Kreisgerichtsdirektor in Habelschwerdt. Nach Studium in Bonn und Berlin Stadtrichter zu Berge, Insterburg und Schneidemühl. 1850 nach Habelschwerdt versetzt, wirkte er in dieser Stadt 25 Jahre, wo er am 9. Januar 1866 starb. Von Hartmann war sehr beliebt und hochgeschätzt.

1809 - vor 215 Jahren verstorben:

Franz Xaver Milan, am 9. Mai 1809. Professor am Gymnasium zu Glatz, Verfasser vieler Schriften unter anderem „Über den Einfluß der Wissenschaften auf die Veredelung der Sitten und die Beruhigung in Widerwärtigkeiten“. Geboren am 20. April 1760 in Landeck.

1799 - vor 225 Jahren geboren:

Joseph Friedrich Nikolaus Schütz, am 5. März 1799 in Neurode. Nach Justizstudium Ausbildung zu Arnsberg in Westfalen. Direktor des Kreisgerichtes in Trebnitz; 1844 am Oberlandesgericht in Breslau; 1858 Obertribunalrat in Berlin, wo er den Kreis Neurode als Mitglied der sogenannten katholischen Fraktion im Abgeordnetenhause vertrat. Verstorben am 3. November 1863 in Berlin.

Ernst Marschner, am 3. April 1799 in Mühnitz, Kreis Trebnitz. 1822 bis 1861 evangelischer Lehrer und Kantor in Habelschwerdt; er errichtete eine kleine Druckerei und zeichnete mit viel Geschick Schul-Wandkarten. Gestorben 1874 in Habelschwerdt.

Karl Ernst Schober, am 21. Oktober 1799 in Groß-Glogau. Studierte an der Universität Breslau klassische Philologie. 1824 Oberlehrer am katholischen Gymnasium zu Neisse, ab 17. Oktober 1844 Direktor des königlich katholischen Gymnasiums zu Glatz bis Ende 1869. Ritter des Roten Adlerordens 4. Klasse und des Hohenzollerschen Hausordens. Verfaßte zahlreiche Schriften. Verstorben am 8. Juni 1876 in Glatz.

Dr. phil. Franz Heinrich, am 13. Dezember 1799 zu Neurode. Studium an der Universität Breslau. Hauslehrer bei von Salisch, ab Januar 1826 Lehrer am Gymnasium zu Glatz bis 1866. Hoch ausgezeichnet: unter anderem Ritter des Hohenzollerschen Hausordens.

1789 - vor 235 Jahren geboren:

Ignaz Bienert, 1789 in Glatz. Pfarrer in Eckersdorf, seit 1802 Erzbischöflicher Notarius. Verstorben am 14. April 1822.

Anton Ludwig, 1789 in Oberhalbendorf. Pfarrer, Großdechant. Seit 1833 Pfarrer in Ebersdorf und seit 1846 Großdechant und Fürstbischöflicher Vikar der Grafschaft Glatz. Er förderte die Ausbildung der Priesterkandidaten. 1848 ließ er in Glatz erstmals Exerzitien für die Geistlichen abhalten, die alljährlich wiederholt und bald in den Diözesen Prag und Breslau eingeführt wurden. Er förderte das Schulwesen im Glatzer Lande. Gestorben 1869 in Ebersdorf.

1789 - vor 235 Jahren verstorben:

Dr. Franz Geisler, am 5. Juni 1789. Kanzler der Universität Breslau. Geboren 1727 in Glatz. Studium in Prag und Breslau. Jesuit, Dr. phil. et theol. Lehrer am Gymnasium in Neisse, 1763 bis zu seinem Tode Professor der Dogmatik (25 Jahre lang), dann Kanzler. Verfasser mehrerer wissenschaftlicher Schriften.

1779 - vor 245 Jahren verstorben:

Anton Goch, am 18. November 1779 in Glatz. Jesuit, war nach Aufhebung des Ordens Priester des königlichen Schulensinstituts und Professor der Ästhetik an der Universität Breslau. Geboren 1727 in Glatz.

Dominikus Heimann, am 1. Oktober 1779 in Schönfeld. Pfarrer daselbst, gab viele religiöse Schriften und Andachtsbücher heraus. Geboren in Ullersdorf.

1769 - vor 255 Jahren verstorben:

Johann Nentwig, 1769 auf der Heimreise im Hafen von Veracruz, Glatzer Jesuit und Missionar; seit 1740 in Mexiko als Priester tätig.

1759 - vor 265 Jahren verstorben:

Ernst von Pannwitz, am 11. November 1759. Seit 1742 erster preußischer Landrat der Grafschaft Glatz.

1749 - vor 265 Jahren geboren:

Johann Gottlob Pohle, am 8. Mai 1749. Magister seit 1789, Pastor zu Glatz, gab mit Blottner die Glätzische Monatsschrift heraus sowie viele Schriften religiösen Inhaltes bei Pompejus. Auch als Gelegenheitsdichter besaß er großen Ruf. Pohle starb am 10. Juli 1829 in Glatz.

Ignaz Bonaventura Folkmer, am 14. Juli 1749 in Landeck. Prälat, Kanonikus, Stadtpfarrer zu Reinerz. Gestorben am 10. Juli 1824 daselbst. „Rede an die gewählten und versammelten Landsturmmänner bei ihrer Vereidigung am letzten Sonntag nach Pfingsten in der Stadtpfarrkirche zu Reinerz“ - gedruckt bei Pompejus’ Erben, Glatz.

1749 - vor 275 Jahren verstorben:

J. Klapper, 1749 zu Freundenthal, gebürtig aus Werdeck, Prälat und Ordensvisitator des Kartäuserordens.

1729 - vor 295 Jahren geboren:

Theophilus Ferdinand Kornreich, lebte um 1729, ein gebürtiger Neisser im Minoritenkloster zu Glatz, wo er einen 729 Seiten starken Folioband über die „Geschichte von Glatz einschließlich des Minoritenklosters“ verfaßte.

1729 - vor 295 Jahren verstorben:

Heinrich Peschke, Jesuit, Missionar in Paraguay; geboren 5. Oktober 1674 in Glatz. Hat seine Erlebnisse in der Mission niedergeschrieben, 1729 verstorben.

David Joseph Siesmann, am 19. Juni 1729 zu Altwilmsdorf verstorben. Pfarrer und apostolischer Protonotarius. Er schrieb viele Andachtsbücher und stammte aus Lewin.

1719 - vor 305 Jahren geboren:

Johann Thamm, 1719 zu Wilhelmsthal. Jesuit, war Priester am königlichen Schulinstitut und Professor an der Universität Breslau.

1689 - vor 335 Jahren geboren:

Graf de la Motte Fouqué, am 4. Februar 1689 in Den Haag. Von 1745 bis 1760 Gouverneur der Festung Glatz. Verstorben 3. Mai 1774 in Magdeburg.

1689 - vor 335 Jahren verstorben:

Freiherr Georg von Wallis, am 13. September 1689 in Mainz. Erbherr auf Kunzendorf und Heinzensdorf, General-Feldmarschalleutnant, bei einem Sturmangriff auf Mainz am 7. September 1689 schwer verwundet und trotz ärztlicher Versorgung verstorben. (Pfälzischer Erbfolgekrieg 1688 – 1697)

1659 - vor 365 Jahren geboren:

Balthasar Conrad, am 7. Mai 1659 in Neisse geboren. Rektor des Glatzer Jesuitenkollegiums und Stadtpfarrer von Glatz. Er war ein hochgelehrter Mann, einer der größten Mathematiker und Sprachkenner seiner Zeit. Seine Hauptwissenschaft aber war die Mathematik, welche er zwölf Jahre lang zu Prag, Olmütz und Breslau gelehrt hatte.

Johann Christoph Welak, 1659 zu Habelschwerdt geboren. Geistlicher und seit 1712 Suprior des Benediktinerklosters zu St. Margarethen bei Prag.

1649 - vor 375 Jahren geboren:

Heinrich Giegel, 1649 in Braunau. War Pfarrer in Habelschwerdt und seit 1680 in Lewin. In der Arzneikunde erfahren, leitete er 1713 während der Pest-Epidemie in Lewin nicht nur geistlichen, sondern auch ärztlichen Beistand und rettete so viele vor dem Tode. Verunglückte bei einer Schlittenfahrt am 22. Januar 1715 tödlich.

1649 - vor 375 Jahren verstorben:

Johann Theodor von Tschech, am 22. Februar 1649 in Liegnitz. Jurist in den Diensten des Herzogs von Liegnitz; er wurde während einer schweren Krankheit zum „Grübler“, befaßte sich mit Geheimwissenschaften. In Geheimgesellschaften diskutierte man über Gnadenwahl, über die Vereinigung von Theologie und Philosophie. Geboren am 18. März 1595 in Glatz.

1579 - vor 445 Jahren verstorben:

Hans Caudier von Spiegel, Kaiserlicher Hofdolmetscher, bevollmächtigter Inhaber der Glatzer Kommende; gab 1562 seine Einwilligung, daß evangelische Prediger an der Glatzer Pfarrkirche eingeführt wurden.

1399 - vor 625 Jahren verstorben:

Peter Parler, am 13. Juli 1399 zu Prag. Baumeister und Bildhauer. Dombaumeister des Veit-Domes zu Prag, Vollender der Karlsbrücke in Prag. Schuf um 1360 das Glatzer Arnestusdenkmal in der Glatzer Pfarrkirche. „Zur großen Parler-Familie gehören noch weitere Baumeister und Bildhauer, die sich ein Denkmal im deutschen Osten gesetzt haben, das auch von politischen Veränderungen nicht beseitigt werden kann.“ (Dr. Bernatzky)

Zusammengestellt von Alfred Staude †, Hubert Hübner †, Brigitte Lambiel und Ulrich Klebeck

Quelle: Grofschoaftersch Häämtebärnla 2019
mit Ergänzungen und Korrekturen von Christian Drescher, © 2024

 

 

 

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Erste Version vom 10.05.2024, letzte Aktualisierung am 17.05.2024.