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Die Grafschaft Glatz (Schlesien)

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Die Grafschaft Glatz zwischen 1918 und 1946

Beiträge über eine schlesische Kulturlandschaft
Festschrift zum 75. Geburtstag von Großdechant Franz Jung

Titelbild: Die Grafschaft Glatz zwischen 1918 und 1946

Die Grafschaft Glatz zwischen 1918 und 1946

Beiträge über eine schlesische Kulturlandschaft
Festschrift zum 75. Geburtstag von Großdechant Franz Jung

Herausgegeben von Horst-Alfons Meißner und Michael Hirschfeld

Aschendorff Verlag, Münster; 2012
524 Seiten, versch. Abbildungen, gebunden, 17 cm × 24 cm
Quellen- und Literaturverzeichnis, Namens- und Ortsregister
ISBN 978-3-402-12896-1
Preis: 29,80 €

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Am 3. Dezember 2011 vollendete der Apostolische Protonotar Franz Jung in Münster sein 75. Lebensjahr. Im Frühjahr 2012 wurde er nach fast 30-jähriger Tätigkeit als Großdechant und Visitator für die Priester und Gläubigen aus der Grafschaft Glatz in den Ruhestand verabschiedet. Zu diesen Anlässen erschien ein ihm gewidmeter Sammelband, der Schlaglichter auf die Geschichte der Grafschaft Glatz im Vierteljahrhundert zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Vertreibung ihrer Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg wirft. 13 Autoren widmen sich in 30 Beiträgen verschiedenen Facetten der kirchlichen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklung einer schlesischen Gebirgsregion in Weimarer Republik und NS-Zeit. Allgemein verständlich geschrieben, aber zugleich wissenschaftlich fundiert entsteht ein Kaleidoskop einer untergegangenen zumeist ländlich, teilweise aber auch industriell geprägten katholischen deutschen Lebenswelt.

Quelle: Aschendorff Verlag

Die Grafschaft Glatz in einem Gebirgskessel der Sudeten war Lebensraum für einst 180.000 zumeist katholische Deutsche. Der Raum, die Grenzlage zwischen Schlesien und Böhmen, die gemeinsame Konfession und eine lange Geschichte führten zu einer besonderen Identität ihrer Bewohner, die nach dem Zweiten Weltkrieg über das restliche Deutschland verstreut wurden.
Der vorliegende Band befasst sich mit dem letzten Abschnitt der deutschen Geschichte des Glatzer Landes, der Zeit von 1918 bis 1946, die überall in Deutschland zu grundlegenden Veränderungen führte, hier aber erst in Ansätzen erforscht ist.
Die Beiträge aus Kirche, Geografie, Wirtschaft und Politik reichen somit von der Weimarer Zeit über die Hitler-Diktatur bis zur Vertreibung. Sie sind wissenschaftlich fundiert, jedoch in einigen Fällen, verfasst von Zeitzeugen, auch erzählenden Charakters. Wie Mosaiksteinchen fügen sie sich zu einem Bild, das nicht vollständig ist, aber doch die Periode mit ihren Turbulenzen wie in einem Kaleidoskop spiegelt. Die thematische Vielfalt wird das Interesse der Leser wecken.
Herausgeber und Autoren widmen Großdechant Prälat Franz Jung das Buch in Dankbarkeit als Festschrift zu seinem 75. Geburtstag. In jahrelangem, unermüdlichem Einsatz und mit Charisma hat er sehr zum Zusammenhalt der Grafschafter Katholiken und zur Bewahrung ihrer Kultur beigetragen.

Umschlagtext

Inhaltsverzeichnis

Horst-Alfons Meißner/Michael Hirschfeld: Einführung
Dieter Pohl: Laudatio auf Großdechant Prälat Franz Jung
Hans Veit (†): Lebenslauf in ein zerklüftetes Jahrhundert
Dieter Pohl: Die katholische Kirche der Grafschaft Glatz in den Jahren 1918 bis 1946
Michael Hirschfeld: Die Ernennung der Glatzer Generalvikare in der Weimarer Republik und in der NS-Zeit. Ein Beitrag zum Verhältnis von Staat und katholischer Kirche in der Grafschaft Glatz
Michael Hirschfeld: Die Auseinandersetzungen um eine Anpassung der Diözesangrenze in der Grafschaft Glatz an die Staatsgrenze zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg
Horst-Alfons Meißner: Die wirtschaftliche Situation in der Grafschaft Glatz um 1933
Georg Jäschke: Das Aufkommen des Nationalsozialismus in der Grafschaft Glatz
Horst-Alfons Meißner: Die Landräte der Grafschaft Glatz während der NS-Zeit
Horst-Alfons Meißner : Schweres Grubenunglück in Hausdorf bei Neurode am 9. Juli 1930
Horst-Alfons Meißner: Der Kampf um die Wenceslaus-Grube in Ludwigsdorf-Mölke, Kreis Glatz, 1931 bis 1939
Heinz Blaser: 1930 bis 1946. Eine Kindheit zwischen Kreuz und Hakenkreuz
Karlheinz Mose : Hitlerjunge und Ministrant: Als wir auf „Vordermann“ gebracht wurden. Glatzer Erinnerungen 1937 bis 1944
Horst-Alfons Meißner: Dr. Adrian Gaertner - Unternehmer, Bergbaupionier und Gegner des NS-Regimes
Horst-Alfons Meißner: Polykarp Niestroj - Ein wegweisender Sozialarbeiter aus der Grafschaft Glatz
Manfred Spata: Ortsnamensänderungen der Jahre 1921 bis 1939 in der Grafschaft Glatz
Manfred Spata: Das Hochwasser im Glatzer Bergland 1938
Horst-Alfons Meißner: Bemühungen um die Wiederherstellung des Kreises Neurode 1938/1939
Horst-Alfons Meißner: Unternehmen „RIESE“ 1943-1945. Bau eines neuen Führerhauptquartiers im schlesischen Eulengebirge
Georg Jäschke: Die NS-Zeit in der Grafschaft Glatz im Spiegel der Ortschroniken 1933 bis 1939

JUDEN WÄHREND DER NS-ZEIT IN DER GRAFSCHAFT GLATZ

Gerald Doppmeier: 1. Die Juden in den Bädern.
Reinhard Schindler: 2. Die Reichpogromnacht am 9/10. November 1938 in Glatz
Gerald Doppmeier: 3. Auswanderung und Deportation der Juden
Reinhard Schindler: 4. Begegnung mit jüdischen Bürgern aus Glatz
Horst-Alfons Meißner: 5. Der Fall Felix Rose
Michael Hirschfeld: Grafschaft Glatzer Priester im Konflikt mit dem NS-Regime
Horst-Alfons Meißner: Feldpost Glatzer Theologen 1941 bis 1945
Michael Hirschfeld: Gerhard Hirschfelder im Konflikt mit dem NS-Regime. Lebensstationen, Leidensstationen und Verehrungsstationen eines neuen Seligen

BRÜCKENSCHLÄGE IN DIE GEGENWART

Günter Gröger: 1. Die Feier der Seligsprechung von Gerhard Hirschfelder in Münster/Westfalen am 19. September 2010
Günter Gröger: 2. Dankgottesdienst in Bad Kudowa mit Gläubigen dreier Nationen
Otto Menzel: Das Kriegsende in der Grafschaft Glatz und die Vertreibung ihrer Bewohner
Hans Veit (†): Slawische Brüder streiten um das Glatzer Land
Franz Monse (†): Erster Hirtenbrief des Großdechanten und erzbischöflichen Generalvikars der Grafschaft Glatz vom 1. Mai 1946 an die vertriebenen Grafschafter Katholiken

Verzeichnis der Archive, Zeitungen, Zeitschriften, Statistiken, Dokumentationen, Literatur und Karten
Autorenverzeichnis
Namensregister
Ortsregister

Buchbesprechnungen

Festschrift für Franz Jung

Zum 75. Geburtstag von Großdechant Franz Jung haben die Herausgeber Horst-Alfons Meißner und Michael Hirschfeld im Auftrag des Kirchenhistorischen Arbeitskreises der Grafschaft Glatz eine 500-seitige Festschrift über die Geschichte der Grafschaft Glatz zwischen 1918 und 1946 vorgelegt.
In über 30 Beiträgen beleuchten 12 Autoren vor allem die bisher wenig erforschte Zeit des Nationalsozialismus. Umfangreiche Archivforschungen gehören ebenso dazu wie die eigene Erinnerung an düstere Kapitel dieser Zeit und die Vertreibung aus der Heimat. Es ist ein vielfältiges Spektrum der Geschichte zwischen den beiden Weltkriegen entstanden, das lebendig behandelt wird. Dazu zählt auch das bisher wenig beachtete Schicksal der jüdischen Bevölkerung in der Grafschaft Glatz, dem hier ausführliche Kapitel gewidmet sind. Außerdem wird das kirchliche Leben in dieser Zeit beleuchtet und somit auch der Konflikt des Seligen Kaplans Gerhard Hirschfelder mit dem NS-Regime.
Erfreulicherweise wurde auch der erste Hirtenbrief von Großdechant Prälat Dr. Franz Monse nach der Vertreibung in dem Band aufgenommen, der wegweisend war. Er spendete Trost und ermunterte aus versöhnendem Geist zum schwierigen Neubeginn.
Nach der erfolgreichen Publikation des Buches „Auf dem Weg durch die Jahrhunderte“ - 2008 bereits in 2. Auflage erschienen -, ist der jetzt vorgestellten, im Aschendorff Verlag erschienenen Festschrift eine ebensolche Verbreitung zu wünschen, nicht nur unter der Erlebnisgeneration sondern bei allen, denen die eigene Familiengeschichte der Vorfahren am Herzen liegt.

Reinhard Schindler
in: „RUNDBRIEF des Großdechanten“ Nr. 1/2012, S. 66


Eine Festschrift für unseren Großdechanten Franz Jung, ein historisches Testament/Dokument für unsere Nachkommen

Welcher Grafschaft Glatzer kennt den aus dem Amt als „Visitator der Grafschafter Katholiken“ nunmehr ausscheidenden Großdechanten Prälat Franz Jung nicht?
Es gibt in der katholischen Kirche nur einen Papst, aber auch nur einen Großdechanten, so hat er es manchmal selbstironisch dargestellt, aber doch auch mit einer kleinen Betonung zum gläubigen Volk, dessen Vormund und Vertreter er war, ist und bleibt.
Als Bauernbub „vo uba druba, wu die Pelze woachsa met a langa Steela“, aus Gläsendorf, in einer gutkatholischen Familie in Neundorf 1936 zur Welt gekommen, mußte er, wie wir alle, 1945/46 polnische Besetzung und anschließende Vertreibung erleben. Not und Elend der Anfangsjahre im neuen Zuhause hat er als heranwachsendes Kind miterlebt.
Ich habe drei Großdechanten noch persönlich kennengelernt: Den sehr gestrengen Dr. Monse als Beicht- und Kommunionkind, den opferbereiten und opferfähigen Pater Sommer als Lauterbacher Priester und nun den kämpferischen, wortgewaltigen Prälaten und Großdechanten Franz Jung.
Wir hatten das Glück, in einer furchtbaren Zeit schwindender Hoffnung einen priesterlichen Führer mit der Gnade des überzeugenden Wortes zu haben. Ohne falsche Hoffnungen zu wecken und das selbst in einer seiner Predigten mit dem Titel: An den Ufern Babylons saßen sie und weinten ...!
Wir können ihm immer nur unseren Dank für seine Führung in furchtbarer Zeit sagen. Nunmehr ist im Auftrage des „Kirchenhistorischen Arbeitskreises der Grafschaft Glatz“ um 75. Geburtstag von Großdechant Prälat Franz Jung eine Festschrift mit dem Titel „Die Grafschaft Glatz zwischen 1918 und 1946“ erschienen; ein dickes Buch mit 524 Seiten, herausgegeben von Horst-Alfons Meißner und Michael Hirschfelder.
Das Buch ist eine würdige Festschrift für unseren Großdechanten und ich würde es auch als ein „Testament für uns Grafschaft Glatzer Heimatvertriebenen“ bezeichnen und insoweit sollte es in jedem „Grafschafter Haushalt in der Fremde“ auf dem Bücherbrett stehen; auch wenn es 29,80 € kostet. Es ist auch eine Reverenz an unsere Heimat, auch für unsere Nachkommen. Man kann im Bücherschrank das Buch neben seinen Vorläufer „Auf dem Weg durch die Jahrhunderte Beiträge zur Kirchengeschichte der Grafschaft Glatz“ - stellen.
Und, um nur einige Kapitel herauszugreifen, ist zu bemerken:
Gerade für die ereignisschwere Zeit zwischen 1918 bis 1946 wurden nicht nur „NS-Quellen“ zur Beurteilung herangezogen, sondern in umfangreichen Recherchen Not und Untergründe der damaligen Entwicklung aufgezeigt. Um nur einige Aufsätze zu kommentieren, muß zum Beispiel auf den Artikel von Hans Veit † „Lebenslauf in einer zerklüfteten Zeit“ hingewiesen werden, wie man damals auch als Gegner der NS-Diktatur zum Parteimitgliedwerden konnte und in die Pflicht zwischen Familienüberleben und nationalem und christlichem Gewissen gestellt wurde.
Im Aufsatz von Hans Alfons Meißner über die Landräte der Grafschaft Glatz wird z. B. in sehr sachlicher Form dargestellt, wie die Amtsorgane des Staates, obwohl sie aus der durch das Zentrum geführten Landschaft stammten, nationalsozialisiert wurden. Eben „Diktatur pur“!
Welche Bedeutung dabei die NS-Kreisleiter als alleinige diktatorische Parteiorganisation innehatten und ihren Einfluß auf die Ausrichtung der kommunalen Verwaltungsorganisationen, der Kreisverwaltungen, ausübten, wird knapp und eindrucksvoll dargelegt.
Das läßt sich nicht allein aus Akten und aus den damaligen Zeitungsarchiven herauslesen. Über die katholische Kirche in der NS-Diktatur in der Grafschaft Glatz schreibt Dr. Pohl knapp und eindrucksvoll, wie man ein Überleben in einer antireligiösen Diktatur versucht hat, um auch oft mit Erfolg, aber auch mit schmerzlichen Rückschlägen, eine religiöse Zukunft zu erhalten. Sicher waren die Erfahrungen aus der Kulturkampfzeit von Bedeutung, aber auch die waren nicht mehr mit der NS-Diktatur zu vergleichen.
Im Kapitel „Grafschaft Glatzer Priester im Konflikt mit dem NS-Regime“ und „Feldpost Glatzer Theologen 1941 bis 1945“ wird die böse Dramatik der aus der damaligen Diktatur bestimmenden Verfolgung der katholischen Kirche in der Grafschaft Glatz, die einen grausamen Höhepunkt im Opfertod des seligen Paters Gerhard Hirschfelder gefunden hat, beschrieben. Es ist ein besonderer Verdienst unseres Großdechanten Franz Jung, daß er mit sehr großem persönlichem Einsatz sich bis Rom durchsetzen konnte und dabei auch auf unser Schicksal als Grafschafter Vertriebene die Weltöffentlichkeit hinweisen konnte. Er hat damit auch der oft indirekten Beschuldigung, die Grafschaft Glatz war ein Nazi-Nest, Gegenzeichen gesetzt. Aus den ausschnittsweise aufgezeichneten Feldpostbriefen wird sehr deutlich, wie die Priestersoldaten und in welch besonderen Zwangssituationen sich die Geistlichen im grauen Soldatenrock befanden und wie sie die täglichen Prüfungen bestanden haben. Immerhin mußten 15 Grafschafter Priester und 11 Theologiestudenten Soldaten werden, davon sind 6 Priester und 5 Theologiestudenten, also über 40%, gefallen.
In dem Geschichtsbuch der Grafschaft Glatz wird von Horst-Alfons Meißner meisterlich in zwangsläufiger Kürze, aber eindringlich berichtet und dabei wird uns ein meist unbekanntes Wissen übermittelt.
Wichtig und richtig ist die im Buch aufgezeichnete Aufarbeitung des schmachvollsten Kapitels in dieser Zeit: Die Judenverfolgung in der Grafschaft Glatz. Wie im Buch vermerkt, wurden It. Volkszählung von 1925 in der Grafschaft Glatz 346 Personen jüdischen Glaubens erfaßt, d. h. nach der NS-Rassentheorie sind die Menschen jüdischer Volkszugehörigkeit, die z. B. einer christlichen Religionsgemeinschaft angehörten, darin nicht enthalten. Das dürfte wahrscheinlich eine zwar unbekannte, aber zu vernachlässigende Statistikzahl sein, die sicher in der NS-Diktatur grausam ergänzt worden ist.
In der Grafschaft Glatz gab es die jüdische Viehhändlersparte nicht, warum - ist unbekannt. Eine politische Zuordnung ist unmöglich. Die Grafschafter Juden waren handeltreibende, in der ärztlichen Versorgung tätige und in ähnlichen Funktionen arbeitende Juden und jüdische Familien und meist angesehene Bürger. Sie waren, auch historisch bedingt, meist in den Städten Glatz, Neurode und Habelschwerdt und in den Kurbädern zu Hause. Gerhard Doppmeier, Reinhard Schindler und Hans-Alfons Meißner haben in mühevoller Kleinarbeit in den verschiedenen, auch oft nunmehr polnischen Archiven, die Tragödie nachgezeichnet und damit offenbart.
So konnten 37% der Grafschafter Juden auswandern, 32% wurden nachweislich umgebracht und über das Schicksal von 29% ist nichts bekannt.
Georg Jäschke beschreibt in „Die NS-Zeit in der Grafschaft Glatz im Spiegel der Ortschroniken von 1933 bis 1939“ sehr detailliert, wie eine nationalsozialistische Diktatur demokratische Strukturen zerschlagen kann. Das 1937 zwischen Rom und Berlin abgeschlossene Konkordat war leider in seiner Öffentlichkeitswirkung, wie auch die Selbstauflösung der großen Zentrumspartei im Jahre 1933, im Kampf gegen Unrecht nicht hilfreich gewesen, und im Krieg ab 1939 galten plötzlich andere Regeln.
In weiteren Kapiteln wird uns in der ganzen Breite auch anhand von Einzelschicksalen und Ereignissen die schlimme Dramatik jener Zeit vorgestellt.
Interessant wird auch von Horst-Alfons Meißner auf 26 Buchseiten zur wirtschaftlichen Situation und Entwicklungen in damaliger Zeit Stellung genommen und nicht nur Fakten aneinandergereiht, sondern auch Hintergründe aufgezeigt.
Manfred Spata bringt uns die Hochwasserflut von 1938 und ihre Bewältigung in Erinnerung und berichtet über die echte und nazifizierte Ortsnamensänderung im Glatzer Kessel von 1921 bis 1939.
In den Schlußkapiteln wird der „Brückenschlag in die Gegenwart“ nach dem Kriegsende und der Vertreibung 1945/46 nachgezeichnet mit dem 1. Hirtenbrief vom Großdechanten Dr. Monse, von Günter Gröger, Otto Menzel, Hans Veit u.a.
Es ist nicht möglich, alles zu erwähnen, was in diesem großartigen Buch über die Grafschaft Glatz von Grafschafter Heimatvertriebenen zusammengetragen und nun in der Festschrift für unseren Großdechanten Prälat Franz Jung auf 524 Seiten veröffentlich worden ist.
Da wird im Weiteren über die Bergbauentwicklung im Neuroder Gebiet berichtet, von der Zeit der „Katholischen Jugend in Jungvolk und Hitlerjugend“ von Heinz Blaser und Karlheinz Mose und über vergessene Großtaten über Gutmenschen wie Dr. Adrian Gärtner und Polykarp Niestroj erzählt, die zu den Heimatwurzeln gehörten und nun im Heimatboden absterben müssen. Auch erfüllt das etwas, was dem Ruf unserer Heimat gerecht wird.
Ein derartig gründlich umfassendes Buch kann nicht von landfremden Wissenschaftlern in einer Geschichte des Landes Glatz ohne dieses Hintergrundwissen sinngebend dargestellt werden.
Jede „Grafschafter Vertriebenen-Familie“ sollte es als Erbschaft an ihre Nachkommen besitzen. Es ist die geschichtlich-realistische Beschreibung unserer Heimat, nicht von Landfremden verfaßt, sondern von Grafschafter Bürgern in der Fremde zu Ehren unseres Großdechanten.

Ihr ehemaliger „Boten“-Schriftleiter
Herbert Gröger
in: „Grafschafter Bote“ Nr. 7-8/2012, S. 20


Aschendorff Verlag, Münster; 2012
524 Seiten, versch. Abbildungen, gebunden, 17 cm × 24 cm
ISBN 978-3-402-12896-1
Preis: 29,80 €
 

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Erste Version vom 17.06.2012, letzte Aktualisierung am 16.12.2016.