6. Wittig-Symposium im Glatzer Land
Das 6. Wittig-Symposium hat vom 11. bis 13. September 2008 in
Schlegel bei Neurode in der Grafschaft Glatz stattgefunden. Die Schirmherrschaft
hatte der deutsche Generalkonsul in Breslau Dr. Helmut Schöps übernommen.
Der Theologe, Schriftsteller und Heimatforscher Prof. Joseph Wittig wird von Polen
und Deutschen verehrt. 1997 im Mai wurde sein Haus als Museum eingeweiht. 1998 gründete
sich dann der Freundeskreis Wittighaus.
Dieses sechste Symposium hatte einen anderen Verlauf wie die bisherigen, was nicht
unkritisch aufgenommen wurde. Der wissenschaftliche Leiter Prof. Kocwin hatte viele
Referenten aus seiner Oppelner Universität geladen. Vorträge von insgesamt
22 Referenten sollten in nur zwei Tagen bewältigt werden. Da waren viele Teilnehmer
froh, dass vier Professoren wegen Terminproblemen abgesagt hatten, denn zu Diskussionen
war kaum Zeit. Viele Themen befassten sich auch nicht direkt mit Leben und Wirken
Prof. Wittigs, sondern mit dem regionalen Umfeld. Positiv zu bewerten bleibt, dass
durch eine breitere Fächerung der Themen, weitere Symposien nun auf eine internationale
Ebene gestellt werden sollen. Am Hang hinter dem Wittigmuseum in Schlegel ist daher
ein Anbau mit einem großen Tagungsraum incl. Bewirtung geplant, um dort außer
den Wittigsymposien weitere internationale Konferenzen stattfinden zu lassen und mit
seinem Namen zu verbinden.
Der Sejmikabgeordnete Julian Golak informierte
über die Instandsetzung der maroden Straßen und Bahnlinien der Region
mit EU-Geldern bis 2013. Bei einem Besuch des Wittigmuseums konnten die anwesenden
Sponsoren über den Fortschritt der Renovierungsarbeiten informiert werden.
Der Freundeskreis Wittighaus wurde gegründet, um die Bausubstanz des Museums
in einen vorzeigbaren Zustand zu versetzen und zu erhalten. In diesem Jahr wurden
wieder 15.000 PLN (ca. 4.500 EUR) investiert und damit den maroden hinteren Fassaden
des Museums zu neuem Glanz verholfen. Allerdings wurde auch auf einen dramatischen
Rückgang der Spenden hingewiesen, was ein Fertigstellen der Arbeiten behindert.
Am letzten Tag gab es wieder, wie bei jedem Symposium, eine Exkursion unter dem Motto
„Auf den Spuren Prof. Wittigs“. Trotz der Diskussionen um den Ablauf
des Symposiums zogen die beiden Leiter der Veranstaltung, Georg Hoffmann
und Prof. L. Kocwin ein positives Resümee mit dem Hinweis auf das nächste
Treffen in zwei Jahren, vielleicht dann schon in den neuen Räumen des Mueseums.
Horst Ulbrich, Organisator und
Schatzmeister des Freundeskreises Wittighaus Schlegel
Dieser Artikel wurde auch veröffentlicht in:
„SCHLESIEN HEUTE“
Nr. 11/2008, S. 6-7
(Bestellanschrift: Brüderstraße 13, D-02826 Görlitz/Schlesien,
E-Mail: info (at) senfkornverlag.de)
|