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Stadtseilbahn in Glatz geplant

Gondeln von Festung zu Festung über die Neiße

Die erste Stadtseilbahn in Polen soll in Glatz entstehen.
Die neue touristische Attraktion verbindet die große und die kleine Festung.

Diese Gondelseilbahn wird in 80 Meter Höhe über der Glatzer Neiße die beiden Glatzer Festungen miteinander verbinden. Ein ausführlicher Artikel war in der polnischen Tageszeitung „Gazeta Wyborcza“ am 23. Januar 2009 zu lesen.

Fotomontage der Seilbahn in Glatz
Fotomontage: Stadtverwaltung Glatz (Urząd Miejski w Kłodzku)

Die preußische Festung oberhalb der Stadt ist die größte Attraktion der Stadt Glatz. Im vergangenen Jahr (2008) wurden 154.000 Eintrittskarten verkauft, über doppelt soviele wie vor zwei Jahren. Die meisten Besucher kommen im August zu den Festungstagen, bei denen die historischen Schlachten nachgespielt werden. Die Anlage zieht gewöhnliche Touristen, Militärliebhaber und Schatzsucher an.
Die Festung wurde in dem bergigen Gelände vom niederländischen Festungsbauer Cornelius Walreve im 18. Jahrhundert zur Verteidigung von Glatz erbaut. Die große Festung entstand auf dem Schloßberg, die kleine Festung auf dem 1,5 Kilometer entfernten Schäferberg. Die erste ist bei den Touristen beliebt und daher in einem sehr guten Zustand. Die zweite verfällt und gerät in Vergessenheit.
Die Gondelbahn soll nun die beiden Festungen verbinden, um Besucher anzulocken und für die kleine Festung zu interessieren. Die Waggons werden auf zwei unabhängigen Bahnen in 80 Meter Höhe über der Glatzer Neiße verkehren und jeweils Platz für 15 Personen bieten. Die Fahrt mit Ausblick auf das Stadtpanorama und das Glatzer Land wird nicht länger als fünf Minuten dauern und 10 Złoty kosten.
Die erste Stadtseilbahn in Polen wird wahrscheinlich in einem Jahr verwirklicht. Die technischen Unterlagen sollen seit Januar (2009) fertig sein und Mitte des Jahres erfolgt die Ausschreibung für die Ausführung. Die Bahn besteht nur aus einer Anfangs- und Endstation, ohne zusätzliche Stützen, die die Denkmäler der Altstadt stören würden. Die Waggons sollen entweder beim österreichischen Doppelmayer oder der tschechischen Tatrapoma bestellt werden, entschieden durch die Ausschreibung.
„Wir schätzen mit 1,8 Millionen Euro Investitionskosten in den nächsten 8 bis 15 Jahren.“ sagt der Glatzer Bürgermeister Bogusław Szpytma.
Die Stadt hat das Unternehmen Glatzer Festung initiiert, das sich mit der Bahn beschäftigt zur Entwicklung der Stadt sowie Erschließung der kleinen Festung. Auf dem Schäferberg werden die zerstörten Festungsteile einschließlich Turm wiederaufgebaut. In den kilometerlangen Verteidigungsgräben wird eine Cross-Fahrrad-Strecke und in der preußischen zweistöckigen Festungskaserne an den Wallanlagen ein Hotel eingerichtet.
Die Touristen erleben aussterbende Berufe: die Arbeiten der Büchsenmacher, das Weben von Stoffen, aus denen Uniformen genäht werden, Töpfern und Gefäße brennen. Als eine Attraktion wird ein kleiner Betrieb geöffnet, der u.a. stilisierte Laternen und andere Teile städtischer Architektur nach historischen Vorbildern herstellt.

Vielen Dank an Horst Ulbrich für den Hinweis im Forum und die Notiz in SCHLESIEN HEUTE.

Quellen: Aneta Augustyn, „Gazeta Wyborcza“, 22.01.2009 und Urząd Miejski w Kłodzku

 

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Erste Version vom 25.03.2009, letzte Aktualisierung am 05.04.2009.