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Aktuelle Nachrichten aus der Grafschaft Glatz

 

MDR berichtet über das Tabuthema Russenkinder

TV-Film zeigt Fotos vom Einmarsch der Roten Armee am 9. Mai 1945 in Glatz

Im TV-Film „Wer ist mein Vater? – Tabuthema Russenkinder“ aus der Reihe „Exakt – Die Story“ vom 21. Februar 2018 im MDR-Fernsehen wurden bei einem Besuch im Muzeum Ziemi Kłodzkiej in einem Interview mit dem Leiter des Fotoarchivs, Tomasz Gmerek, auch einige Fotos vom Einmarsch der Roten Armee am 9. Mai 1945 in Glatz und den folgenden Tagen gezeigt, die von einem Fotografen der Sowjetarmee, Lev Vladimirovicz Prozorovsky, aufgenommen wurden.

Die Screenshots aus dem TV-Film zeigen diese einzigartigen Fotos von den sowjetischen Soldaten im Mai 1945 in Glatz. Die 59. Armee der 1. Front der Ukrainischen Armee „besetzte“ am 9. Mai 1945 die Städte und Dörfer in der Grafschaft Glatz.

Muzeum Ziemi Kłodzkiej
Im Muzeum Ziemi Kłodzkiej besuchte der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) das Fotoarchiv.

Leiter des Fotoarchivs, Tomasz Gmerek, Muzeum Ziemi Kłodzkiej
Im Muzeum Ziemi Kłodzkiej sprach der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) mit dem Leiter des Fotoarchivs, Tomasz Gmerek.

Soldaten der Sowjetarmee im Mai 1945 in Glatz
Lev Vladimirovicz Prozorovsky steht auf der Festung oberhalb der Stadt Glatz

Soldaten der Sowjetarmee im Mai 1945 in Glatz
Soldaten der Sowjetarmee im Mai 1945 in Glatz

Soldaten der Sowjetarmee im Mai 1945 in Glatz
Soldaten der Sowjetarmee im Mai 1945 in Glatz

Soldaten der Sowjetarmee im Mai 1945 in Glatz
Soldaten der Sowjetarmee im Mai 1945 in Glatz

Soldaten der Sowjetarmee im Mai 1945 in Glatz
Soldaten der Sowjetarmee im Mai 1945 in Glatz

Soldaten der Sowjetarmee im Mai 1945 in Glatz
Soldaten der Sowjetarmee im Mai 1945 in Glatz

Soldaten der Sowjetarmee im Mai 1945 in Glatz
Die Fotos von Soldaten der Sowjetarmee im Mai 1945 in Glatz werden im Muzeum Ziemi Kłodzkiej archiviert.

Soldaten der Sowjetarmee im Mai 1945 in Glatz
Die deutschen Einwohner wurden 1945-1946 aus ihrer Heimat in der Grafschaft Glatz vertrieben. (hier: Rossmarkt an der Minoritenkirche in Glatz)

Sendungsinfo von MDR/ARD

Mittwoch, 21.02.2018, 20:45 - 21:15 Uhr, 30 Min., MDR FERNSEHEN

Film von Knud Vetten aus der Reihe „Exakt – Die Story“

„Russenbalg“ – so wurde Jürgen Schubert als Kind gehänselt. „Unehelich geboren, Russenkind, das war damals eine Schande“, erinnert sich der 71-Jährige heute. Er kam 1946 im niederschlesischen Glatz zur Welt. Welches Verhältnis seine Mutter zu dem russischen Soldaten hatte, der sein Vater ist, das hat er nie erfahren. Nicht einmal den Namen kennt er. Die Frage nach seiner Herkunft beschäftigt Jürgen Schubert seit Jahrzehnten. Er reiste wiederholt nach Polen an seinen Geburtsort, um dort nach Informationen zu suchen. Zunächst vergeblich. Doch dann stieß er 2015 auf ein Foto, das eine Gruppe sowjetischer Soldaten in Glatz zeigt. Einer der abgebildeten Männer sieht ihm sehr ähnlich. Kann er seinen Vater noch finden?
1945 ist Hitlerdeutschland am Ende. Die Rote Armee schlägt den Aggressor zurück und marschiert auf Berlin zu. Jürgen Schuberts Vater war unter den russischen Soldaten, die sich durch Ostdeutschland kämpften. Damals kam es zu vielen Vergewaltigungen. Auch Liebesgeschichten gab es. Historiker schätzen, dass es aus dieser Zeit mehrere Hunderttausend so genannte Russenkinder gibt. Kinder, die heute im Rentenalter sind und von denen nicht wenige wissen wollen: Wer ist mein Vater? „Exakt – Die Story“ begleitet mehrere Menschen auf der Suche nach ihren Wurzeln.
Auch Elfrun Josiger aus dem thüringischen Saalfeld wusste viele Jahrzehnte nichts von ihrem Vater. Obwohl es zwischen ihrer Mutter und einem sowjetischen Soldaten Liebe war. Erst im Jahr 2008 verriet die Mutter ihrer Tochter den Namen des Vaters: Boris Luwitsch Kaganovich. Es folgte eine jahrelange Suche nach ihm. Irgendwann bekam Elfrun Josiger heraus, dass ihr Vater in der Ukraine geheiratet hatte und dass es dort einen Sohn von ihm gibt. 2013 findet eine Tochter von Elfrun Josiger auf Facebook mehrere Kaganovich und schreibt sie an. Sie schickt das einzige Foto, das die Familie vom russischen Vater hatte. Es kommt tatsächlich eine Antwort allerdings nicht aus der Ukraine sondern aus Israel: „The father on the foto is really my father. I´m Alexander Kaganovich.“ Für Elfrun Josiger ist das eines der schönsten Erlebnisse in ihrem Leben: Sie hat nun einen Halbbruder. Es vergeht kein Tag ohne Kontakt. Kein Jahr ohne Besuch.
Winfried Behlau erfährt einen Tag nach seinem 13. Geburtstag, dass sein Vater ein sowjetischer Soldat war, von dem seine Mutter 1945 auf einem Bauernhof in Ostpreußen vergewaltigt wurde. Als Kind verstand Behlau nie, warum ihn seine Mutter immer wieder verprügelte. Er musste feststellen, dass er eigentlich ungewollt und dass seine Herkunft familiär tabu war. Der heute 70-Jährige hat darüber ein Buch geschrieben. In seine Lesungen kommen Menschen, die ähnliches berichten und froh sind, endlich mit Schicksalsgefährten darüber reden zu können.
Welche Biografien Kinder von Besatzungssoldaten hatten, damit beschäftigt sich die Psychologin Heide Glaesmer seit Jahren. Grundsätzlich war die Nachkriegszeit von einer auffälligen Vaterlosigkeit geprägt. Jedoch bei den Kindern sowjetischer Soldaten waren die Verhältnisse oft extrem: „Es ist ein absolutes Tabuthema in den Familien gewesen. Das heißt, es gab keine Fotos, es gab keine Geschichten über den Vater, sondern meistens etwas, was häufig beschrieben wird als eine Mauer des Schweigens.“
„Exakt – Die Story“ begleitet mehrere solcher Russenkinder auf der Suche nach dem Vater und bei dem Versuch, das große Tabu ihres Lebens brechen zu können.

Quelle: https://programm.ard.de/TV/Programm/Alle-Sender/?sendung=28229518811344
und https://www.mdr.de/tv/programm/sendung776550.html
(Letzter Abruf: 14.06.2020)

 

 

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Erste Version vom 06.03.2018, letzte Aktualisierung am 14.06.2020.